Es wird geschätzt, dass im Jahr 2019 weltweit 50 Millionen Tonnen Elektroschrott anfallen werden. Die Hälfte davon sind persönliche Geräte wie Computer, Bildschirme, Smartphones, Tablets und Fernseher, der Rest sind größere Haushaltsgeräte sowie Heiz- und Kühlgeräte.
Allerdings nur ein Fünftel davon wird recycelt. Nur ein Aspekt, auf den der Internationale E-Waste Day (Tag des Elektroschrotts) am 14. Oktober aufmerksam machen soll.
Nur 20 Prozent weltweit recycelt!
Seit dem Vorjahr weist man am E-Waste Day die Öffentlichkeit besonders auf das richtige Recycling von Elektroschrott (WEEE) hin. Mehr als 50 Organisationen aus über 40 verschiedenen Ländern weltweit zeigen an diesem Tag mit Initiativen auf, wie wichtig korrektes WEEE-Recycling ist. Aktuell werden nur 20 Prozent des weltweiten Elektroschrotts recycelt. Das bedeutet, dass jährlich 40 Millionen Tonnen von alten Elektro- und Elektronikgeräten entweder auf Deponien entsorgt, verbrannt oder illegal gehandelt und nicht ordnungsgemäß zerlegt bzw. bearbeitet werden. Dies bedeutet eine enorme Gefahr für Mensch und Natur – und zudem einen Verlust wertvoller Rohstoffe!
Selbst in der EU, die beim Recycling von Elektroschrott weltweit führend ist, werden nur 35 Prozent des Abfalls offiziell als gesammelt und recycelt gemeldet. Das mangelnde Bewusstsein der Gesellschaft macht es unmöglich, Kreislaufwirtschaften für elektronische Geräte zu entwickeln. Chris Slijkhuis, der neue Geschäftsführer von MGG Polymers macht in seiner Funktion als Vorstandsmitglied von EERA, der Vereinigung der europäischen Elektronik-Recycling-Unternehmen, in einer Video-Botschaft darauf aufmerksam.
Es gibt viel zu tun
„Das rund zwei Drittel des Elektronikschrotts nicht verzeichnet sind, ist ein riesiges Problem. Denn diese Abfälle werden ja dennoch bearbeitet – vielfach unter inferioren Bedingungen und mit einem schlechten Ergebnis. Im Interesse aller Beteiligten sowie zukünftigen Generationen und der Umwelt zuliebe muss diese Situation verbessert werden“, ist Slijkhuis überzeugt, dass etwas unternommen werden muss.
Das große Ziel lautet natürlich, alle Elektronik- und Elektrogeräte ordnungsgemäß zu recyceln. Daher fordert Slijkhuis, dass Standards in diesem Bereich definiert und verbindlich eingeführt werden müssen.
Dazu sollen auch einfachere grenzüberschreitende Transporte zwischen den Einrichtungen von offiziellen Recycling-Unternehmen helfen (Stichwort: Fast-Track-Notifizierungen).
Chris Slijkhuis ist sich sicher, nur so kann das Konzept der Kreislaufwirtschaft wirklich Realität werden: „Hoffentlich helfen die zahlreichen Initiativen am 14. Oktober, dass der gesamten Gesellschaft bewusst wird, welch große Bedeutung Recycling von Elektro- und Elektronikschrott für uns alle hat!“