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Juli 27, 2022

Gilbert Müller-Guttenbrunn ist in der IT-Abteilung von Müller-Guttenbrunn tätig, sein Büro ist in der Amstettner Industriestraße angesiedelt, wo sich die Zentrale der gesamten Müller-Guttenbrunn Gruppe befindet. Seit fast 15 Jahren stellt der IT-Experte sicher, dass alle EDV-Anliegen der Teammitglieder schnell und kompetent gelöst werden. Für das MGG-Staffelinterview verlässt er seinen vertrauten Arbeitsplatz, um sich einigen Fragen zu stellen.

Im EDV-Büro in Amstetten verbringt Gilbert Müller-Guttenbrunn den Großteil seiner Zeit.

Herr Müller-Guttenbrunn, wie der Ihr Name schon verrät, begleitet Sie der Betrieb Müller-Guttenbrunn schon eine lange Zeit…

MÜLLER-GUTTENBRUNN: Die Firma Müller-Guttenbrunn kenne ich natürlich familiär bedingt schon von Kindes Beinen an. In meiner Jugend hatte ich mit 14 Jahren hier meine erste Praktikumsstelle. Es war zwar aufregend, die großen Maschinen wie den Shredder kennenzulernen, fasziniert hat mich jedoch schon immer der IT-Bereich. Der Betriebstechnik-Zweig in der HTL Waidhofen an der Ybbs bot mir daher eine gute Schule. Weiter vertiefen konnte ich mein Wissen an der FH Technikum Wien. Nach meinem Abschluss startete ich ins Berufsleben bei der Bank Austria in der IT-Abteilung, bis ich letztendlich 2008 dahin zurückkehrte, wo ich zum ersten Mal Arbeitsluft schnuppern durfte: Zurück zur Firma Müller-Guttenbrunn.

Welche Bereiche betreuen Sie hier?

MÜLLER-GUTTENBRUNN: Ziemlich viele, um nicht zu sagen alle EDV-Themen. Meine Aufgaben reichen von der ganzen Planung und Struktur bis hin zum Einkauf, Wartung oder dem Support der MGG-Mitarbeiter in allen IT-Fragen. Also alles rund um Server, PCs, Telefone, Drucker, und sonstiges EDV-Equipment. Ich bin aber nicht alleine, sondern arbeite in einem tollen dreiköpfigen Team. Jeder hier hat zwar sein Spezialgebiet aber am Ende des Tages müssen wir drei alle Anfragen und Herausforderungen meistern können.

Und wer sind ihre Kollegen?

MÜLLER-GUTTENBRUNN: Zum einen ist da Armin Blutsch, der unter anderem als ehemaliger Vizepräsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes einen hohen Bekanntheitsgrad in der Region genießt. Er hat in der Firma vor vielen Jahren das Grundgerüst der MGG-EDV geplant, aufgesetzt und weiterentwickelt. Da seine Pensionierung immer näher rückt, konnten wir vor kurzem einen weiteren Mitarbeiter für unsere Abteilung gewinnen. Jürgen Gleiß soll grundsätzlich in Armins Fußstapfen treten. Noch dazu verfügt er über Programmier-Fähigkeiten, die wir für kleinere Projekte sehr gut nutzen können.

Mit welchen Programmen arbeiten Sie und Ihr Team?

MÜLLER-GUTTENBRUNN: Wir haben ein Betriebssystem, welches eine für uns perfekte Alternative zu Linux, iOS oder Windows ist. Auf unserem Großrechner arbeiten wir mit der IBM i Series und behandeln damit die gesamte Warenwirtschaft und Buchhaltung. Wir brauchen für dieses Aufgabengebiet keine Programme mit vielen Extras. Unser Dienstprogramm beschränkt sich auf das Allernötigste und ist dadurch sehr zuverlässig und schnell. Sollten wir doch mal neue Tools zur Datenerfassung benötigen, über die die Standard-Software nicht verfügt, kann uns dies Jürgen Gleiß programmieren und implementieren. Ein komplett eigenes Betriebssystem wollen wir allerdings nicht entwickeln, da das zu aufwendig und mit viel Wartung verbunden ist.

In den großen Maschinen und Shreddern steckt auch IT-verbundene Technik. Betreffen Sie diese Maschinen auch?

MÜLLER-GUTTENBRUNN: Zum Glück nur ganz am Rande. Natürlich steckt da viel Elektronik, Elektrotechnik und IT dahinter. Sollten unsere Shredder jedoch Probleme bereiten, müssen sich die herstellenden Firmen darum kümmern. Einige der Maschinen sind zwar in unserem Netzwerk eingebunden, allerdings betrifft das nur die Fernwartung. IT-mäßig gibt es weder einen Produktions- noch Planungsprozess, den wir programmieren müssen, um sie über unsere Computer zu steuern.

Haben sich die Arbeitsbereiche in den letzten Jahren verändert?

MÜLLER-GUTTENBRUNN: Ja, durchaus. Früher mussten wir auch die gesamte EDV unserer Töchterunternehmen im Ausland betreuen. Wenn es damals ein Problem zum Beispiel in Rumänien gegeben hat, musste einer von uns die Koffer packen und das am jeweiligen Standort lösen. Mittlerweile sparen wir uns die Dienstreisen größtenteils, da die Betriebe entweder selbst über geschultes Fachpersonal verfügen oder es vor Ort einen externen IT-Dienstleister gibt. Vor allem kann man Vieles per Telefon oder Fernwartung lösen.

Auch bei Server-Arbeiten behält Gilbert Müller-Guttenbrunn einen kühlen Kopf.

Datensicherheit ist ein immer größer werdendes Thema. Wie geht MGG damit um?

MÜLLER-GUTTENBRUNN: Unsere Daten gelangen nur sehr selten nach außen. Normalerweise ist es nicht notwendig, Arbeiten mit nach Hause zu nehmen. In den letzten Jahren mussten wir zwar auch Homeoffice-Lösungen anbieten, durch eine VPN-Verbindung waren wir allerdings sehr sicher unterwegs. Unser Server steht physisch hier im Gebäude. Wir hosten ihn auch selbst. Ansonsten passen wir auf, was auf unseren Firmengeräten downgeloadet wird. Beispielsweise ist der Instant-Messaging-Dienst WhatsApp auf all unseren Firmenhandys strikt verboten. Wir haben kein Problem damit, dass unsere Kolleginnen und Kollegen das Firmen-Handy auch privat nutzen. Dank Dual-SIM-Smartphones, gestaltet sich die sichere Trennung von Kunden-Nummern und Privat-Daten sehr unkompliziert. Die direkte Firmen-Handy-Oberfläche braucht eigentlich nur den Zugang zu den Kontakten, dem Kalender und den E-Mails. Microsoft Office und unsere Verwaltungssoftware sind die einzigen Programme, welche auch außerhalb unserer Firmensitze verwendet werden können.

Gab es schon mal Angriffe auf das System?

MÜLLER-GUTTENBRUNN: Ja, laufend. Das ist komplett normal. Fast jeder PC aber auch Mobiltelefone sind von permanenten automatisierten Hack-Versuchen betroffen. Natürlich schützen wir unsere Geräte mit entsprechenden Sicherheitsprogrammen. Daher gab es bis dato keine richtigen gezielten Angriffe. Ob sich jedoch irgendwo ganz verschachtelt in unseren Daten ein Virus oder ähnliches befindet, ist schwer zu sagen. Das einzig bestehende Risiko, wodurch Daten in falsche Hände kommen können, sind die User. Aber das kann man kaum verhindern – hier helfen nur gezielte Schulungen und Verständnis für die EDV-Materie durch die MitarbeiterInnen.

Wie viele Computer betreuen Sie insgesamt?

MÜLLER-GUTTENBRUNN: Eigentlich gar nicht so viele. In unseren drei Werken Metrec, Metran und Polymers stehen insgesamt um die 90 Rechner. Langweilig wird’s trotzdem nicht, denn wenn hier mal ein Drucker nicht druckt und da mal ein Handy nicht funktioniert, versuchen wir diese Probleme zu beheben. Die Wartung, Updates und jeglicher Support der Mitarbeiter zählen zu meinen Hauptaufgaben.

Welche Voraussetzungen braucht man für diesen Job?

MÜLLER-GUTTENBRUNN: Ich kann nur von unserem Betrieb sprechen. Wir haben keine hohen Ansprüche, was eine vorgelagerte Ausbildung angeht. Man muss nicht unbedingt studiert haben, um hier arbeiten zu können. Wichtig ist das Interesse für die Technik und die Bereitschaft, sich durch Learning-by-Doing laufend weiterzuentwickeln.

Ist diese Arbeit mit viel Stress verbunden?

MÜLLER-GUTTENBRUNN: Kommt darauf an. Meistens ist es sehr entspannt. Falls es zu gravierenden Problemen kommt, müssen wir aber natürlich rasch agieren. Jedoch sind unsere Geräte, Systeme und Server so gut ausgestattet, dass wir vorab schon viele Fehlerquellen eruieren und ausmerzen können. Notstromaggregate bieten eine weitere Versorgungssicherheit. Allerdings müssen wir schon öfters nachts oder am Wochenende arbeiten – vor allem, wenn Updates eingespielt oder gewisse Wartungsarbeiten durchgeführt werden müssen, bei denen niemand sonst online sein darf.

Zum Schluss dürfen wir Ihnen noch ein paar persönliche Fragen stellen. Wer ist Gilbert Müller-Guttenbrunn privat?

MÜLLER-GUTTENBRUNN: Ich bin Vater einer 15-jährigen Tochter, mit der ich gerne sehr viel Zeit verbringe. Seit meiner Scheidung führe ich unseren gemeinsamen Haushalt und koche zum Beispiel sehr oft. Ich würde nicht sagen, dass ich leidenschaftlicher Zuckerbäcker oder Chef de Cuisine bin, aber wir kommen ganz gut durch (lacht).

Wenn Sie nicht gerade in der Küche stehen, zieht es Sie privat noch vor den PC?

MÜLLER-GUTTENBRUNN: Nein. Ein Computer steht zwar zu Hause, allerdings nutze ihn nur sehr selten. Ich erwische mich nur immer wieder mal vor dem Handy. Ich denke, so geht es heutzutage vielen. Ansonsten findet man mich häufig über den Wolken. Seit vielen Jahren bin ich Mitglied in einem Flugverein und Motorflug-Referent. Dementsprechend fliege ich – hauptsächlich in Österreich – auch gerne selbst eine Runde.

Vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen Ihnen noch viel Freude mit ihrem spannenden Hobby – und natürlich weiterhin gutes Gelingen in Ihrem Beruf.