In unserem Staffelinterview bitten wir regelmäßig Mitarbeiter aus den einzelnen Unternehmen der Müller-Guttenbrunn Gruppe zum Gespräch. Diesmal steht uns Helmut Ziervogl Rede und Antwort. Der 50-Jährige ist als Werkstättenleiter bei MGG Metran in Kematen ein vielgefragter Mann. Er kümmert sich darum, dass alle Anlagen und Fahrzeuge einwandfrei laufen. Doch das ist nur ein Teil seiner Arbeit, wie uns der Tausendsassa aus Krenstetten verrät.
Herr Ziervogl, Sie sind seit 16 Jahren hier bei MGG Metran. Was haben Sie schon alles erlebt in dieser Zeit?
Helmut Ziervogl: Da gäbe es viel zu erzählen. Ich habe ja im Schichtbetrieb auf der alten Sink-Schwimm-Sortieranlage zu arbeiten begonnen. Dort habe ich wie alle im Betrieb die Materialien, mit denen wir bei MGG Metran hantieren, kennen gelernt. Das erste Mal am Förderband zu stehen, war eine Herausforderung – am liebsten wäre ich wieder davongelaufen. Doch man lernt rasch und so habe ich mich mit meinen Kollegen oft duelliert, wer mehr Material vom Band herausklaubt. Ich habe mich auch immer wieder bei Reparaturarbeiten beteiligt und da hat man wohl meine Fähigkeiten als gelernter KFZ-Elektriker erkannt. So bin ich bald in der Werkstatt gelandet, die ich mittlerweile leite.
Sie sind aber noch viel mehr als nur der Werkstättenleiter hier im Werk…
Ziervogl: Ja, ich bin eigentlich ein Allrounder. Ich fahre mit dem Lkw genauso wie mit dem Radlader. In meinen Aufgabenbereich fallen ebenso der werksinterne Lkw-Verkehr, die Container-Beladung, die Materialbestellungen oder das Be- und Entladen unserer Waggontransporte. Zudem springe ich auch ein, wenn einer unserer drei Produktionsleiter ausfällt. Allerdings muss ich zugeben, dass diese Aufgabe dann oft gar nicht so einfach ist, wenn man sie länger nicht mehr gemacht hat. Es verändert sich einfach ständig so viel im Detail.
Bei so vielen verschiedenen Tätigkeiten behalten Sie auf alle Fälle den Überblick über das große Ganze. Das ist auch nötig, wenn es um die Servicearbeiten an den unterschiedlichen Trennanlagen geht. Worauf ist dabei zu achten?
Ziervogl: Das Wichtigste ist, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Früher haben wir vielfach am Wochenende und über Weihnachten die Maschinen repariert. Das hatte jedoch den großen Nachteil, dass Partnerunternehmen, die wir dafür brauchen, einfach nicht erreichbar waren. Daher führen wir diese Arbeiten nun an den normalen Werktagen durch. Das heißt jedoch, den Stillstand genau zu planen, um nicht just zu diesem Zeitpunkt viel Material abarbeiten zu müssen. Dann heißt es die Checkliste abzuarbeiten – je schneller unser Trupp ist, desto rascher kann die Maschine wieder in Betrieb gehen.
Wie viele Mitarbeiter stehen Ihnen für solche Arbeiten in der Werkstatt zur Verfügung?
Ziervogl: Unser Werkstatt-Trupp besteht in jeder der zwei Schichten aus einem Schlosser und einem Elektriker. Dazu kommt noch ein Mitarbeiter in der Tagschicht. Bei Reparaturen an den Anlagen hilft natürlich auch die jeweilige Anlagenmannschaft mit. Spannend ist es ohnehin jeden Tag, denn viele Reparaturen müssen ja ungeplant erledigt werden, weil ein wichtiger Teil kaputt gegangen ist. Dazu müssen wir ja auch darauf achten, dass unsere rund 15 Fahrzeuge – vom Radlader bis zum Stapler –funktionieren. Action gibt es bei uns auf jeden Fall immer!
Action gibt es bestimmt auch, wenn neue Anlagen aufzustellen sind…
Ziervogl: Ganz klar. Hier gilt es aber ebenso, sich mit den Produktionsleitern gut abzusprechen, Material und Mannschaft entsprechend zu koordinieren und dann ordentlich zuzupacken, um alles rasch aufzustellen. In wenigen Wochen werden wir bei MGG Metran wieder einige neue Anlagen installieren, da werden alle wieder richtig gefordert sein. Noch weiß ich selbst nicht genau, wie wir das schaffen werden, aber es wird uns definitiv gelingen. Geht nicht, gibt’s einfach nicht!
Funktionieren muss auch der Materialfluss im Werk. So kommen täglich voll beladene Waggons, die Recycling-Material aus den weiteren MGG-Tochterunternehmen sowie von Fremdfirmen transportieren, nach Kematen. Wie Sie bereits erwähnt haben, fällt auch dieser Bereich in Ihren Zuständigkeitsbereich…
Ziervogl: Ja, hier bin ich oft auch am Bagger oder am LKW zu finden. Die Waggons kommen um etwa um halb neun Uhr bei uns an. Dann müssen sie entladen und das Material verwogen werden, bevor dieses zwischengelagert oder gleich verarbeitet wird. Natürlich heißt es anschließend die Waggons wieder zu beladen, ehe sie um drei Uhr wieder nach Amstetten gebracht werden.
Mit einem voll beladenen LKW sind Sie auch oft zum Nachbarwerk von MGG Polymers unterwegs…
Ziervogl: Die Anlieferung des Kunststoffmaterials an unsere Kollegen von MGG Polymers mache ich gemeinsam mit meinem Junior, der mittlerweile ebenfalls bei uns im Werk arbeitet. Dafür müssen wir montags, mittwochs und freitags bereits in aller Früh anfangen, um die Anlieferung problemlos machen zu können. Bis zu 600 Tonnen transportieren wir dann in unseren Schwesterbetrieb. Hier hängt ganz viel davon ab, welches Kunststoffmaterial wir haben und welches Material unsere Kollegen benötigen.
Stichwort Kollegen – was macht für Sie den Reiz aus, in der Müller-Guttenbrunn Gruppe zu arbeiten?
Ziervogl: Es ist einfach wirklich eine große Familie. Man ist keine Nummer, auch wenn wir immer weiter wachsen. Wir haben alle eine Freude, wenn wir in die Arbeit gehen – und wir wissen, dass unser Chef immer ein offenes Ohr hat und hinter uns steht.
Zum Abschluss noch eine Frage zum Privatmenschen Helmut Ziervogl: Was macht dieser in der Freizeit?
Ziervogl: Wenn ich abschalten möchte, verbringe ich Zeit mit meiner Familie oder gehe gerne wandern. Allerdings muss ich zugeben, dass ich auch in der Freizeit oft in meiner eigenen Werkstätte herumbastle – das macht einfach viel Spaß.
Dann wünschen wir Ihnen weiterhin viel Freude am Basteln und Ihrer Arbeit!