Mag. Christian Müller-Guttenbrunn ist stolz, dass die Unternehmensgruppe seit Jänner 2015 über ein ganzheitliches Managementsystem verfügt: „Qualitätsstandards und deren laufende Überprüfung bedeuten zwar viel Zeit und Arbeit. Als verantwortungs-bewusstes Recyclingunternehmen bilden die neuesten Normen für uns aber eine unverzichtbare Basis. Ich freue mich, dass wir nun als gesamte Gruppe über ein zertifiziertes einheitliches Managementsystem verfügen. Das bestätigt einmal mehr unsere Vorreiterrolle in der Branche!“
Bereits im Jänner 2014 startete eine Projektgruppe der Firma Metall Recycling, geführt von Paul Lohnecker, damit die Zertifizierungsstandards ISO 9001, ISO 14001 und Cenelec in ein einheitliches gesamtes Managementsystem zusammenzufassen. Mit der Firma Lucon wurde ein begleitender Partner gefunden, der aufgrund seiner Erfahrung – auch in der Recyclingbranche (unter anderem bei MBA Polymers) – überzeugen konnte. Gemeinsam absolvierte man die notwendigen Schritte zu einem Integrierten Managementsystem – kurz IMS.
Schritt 1: Die Analyse – Ende März wurde damit begonnen, die Prozesse zu analysieren und auf Umweltauswirkungen zu begutachten. Schlussendlich wurden die größten Auswirkungen beim Schredder (hauptsächlich Lärm, Energie und Luft) und bei der Disposition (Luft und Energie – Treibstoffverbrauch) festgestellt.
Schritt 2: Die Ziele – Um dieser Problematik entgegenzuwirken, wurden Ziele definiert. Beim Schredder will man den Hebel vor allem bei den Störfällen ansetzen. Um diese zu reduzieren, überlegt man, ob eine Verbesserung der Autotrockenlegung bei der Autodemontage möglich wäre. Eine Kennzahl hierfür wäre die Anzahl der Verpuffungen beim Auto-Schredder. Ein weiterer Punkt beim Schredder ist die Lärmauswirkung. Hier wurde eine Einhausung des Schredders bereits umgesetzt – siehe auch Artikel „Flüster Shredder“. Ähnlich wurden bei Metran Ziele definiert.
Weitere Umweltaspekte wurden in der Disposition festgestellt. Die größten Auswirkungen betreffen dabei die Luft und den Energie- bzw. Treibstoffverbrauch. Ein wesentliches Ziel ist daher die Reduzierung des Treibstoffverbrauches. Um dieses Ziel zu erreichen ist eine verbesserte Routenplanung geplant. Außerdem wird beim Ankauf neuer LKWs darauf geachtet, dass man die alten durch neue EURO-6-LKWs ersetzt.
Schritt 3: Das Handbuch – Im nächsten Schritt kümmerte sich das Team darum, ein Handbuch zusammenzustellen. Ein Handbuch dient dem Unternehmen als „Fahrplan“. Hier werden wichtige Punkte wie Prozessdefinition, Qualitäts- und Umweltpolitik, Dokumentenlenkung und noch viele andere Punkte in Abstimmung mit der Norm (9001 und 14001) beschrieben. Im Vergleich zum Vorgängermodell wurden mehr als 20 unterschiedliche Dokumente in einem einzigen Dokument zusammengefasst und dieses als Mittelpunkt des IMS verwendet.
Somit stand das Grundgerüst des neuen Managementsystems Ende Juni 2014 mit der Erstellung des Handbuches und der Erstellung diverser Prozessbeschreibungen inklusive der Bestimmung der Umweltaspekte fest.
Schritt 4: Die Rechtssicherheit – Der größte Brocken stand dem Projektteam aber noch bevor – „Legal Compliance“ bzw. eine Gewährleistung der Rechtssicherheit. In diesem Bereich ging es darum, diverse Bescheide und Gesetze bzw. Verordnungen auf relevante Auflagen zu prüfen. Im Zuge dieses Schrittes war es erforderlich, jeden Bescheid und jedes relevante Gesetz zu durchforsten um Klarheit über die Erfüllung diverser Auflagen zu bekommen. Die Problematik bestand darin, dass die ersten Bescheide aus dem Jahre 1976 stammen und sie von drei unterschiedlichen Behörden erstellt wurden (BH Amstetten, Stadtgemeinde Amstetten und NÖ Landesregierung). Insgesamt handelt es sich dabei um etwa 70 Bescheide mit ungefähr 500 unterschiedlichen Auflagepunkten. Hinzu kommen noch etwa 60 Gesetze bzw. Verordnungen, welche die Müller-Guttenbrunn Gruppe betreffen.
Schritt 5: Das interne Audit.
Am 21. Oktober 2014 wurde ein internes mit folgenden Tagesordnungspunkten durchgeführt:
- Forderung der Norm
- Generalprobe für das externe Audit
- Eventuelle Schwachpunkte wurden festgestellt
Aufgrund des internen Audits wurde der weitere Fahrplan für die Zertifizierung bestimmt. Einige Punkte mussten bis zum externen Audit verbessert werden.
Schritt 6: Das externe Audit wurde von Lloyds durchgeführt.
Stage 1. Kurz vor Weihnachten war es dann so weit. Der erste Teil (Stage 1-Audit) des externen Audits wurde durch die Firma LRQA abgehalten. Es wurde bestätigt dass eine Zertifizierung als Müller-Guttenbrunn Gruppe sinnvoll ist.
Stage 2. Es kam von 26. bis 28. Jänner zum entscheidenden Audit. Drei Auditoren der Firma LRQA prüften die diversen Bereiche der Unternehmen der Müller-Guttenbrunn Gruppe drei Tage lang. Am späten Nachmittag des 28. Jänner wurde beim Schlussgespräch bekannt gegeben, dass das Audit positiv absolviert ist und die Zertifikate für alle Unternehmen ausgestellt werden. Somit ist man seit Jänner 2015 als Müller-Guttenbrunn Gruppe zertifiziert!