In einem Vortrag bei der ASZ-Schulung 2019 für den Bezirk Amstetten berichtete MGG Metran-Mitarbeiter Daniel Forstner über den aktuellen Stand des „Bobby Car“ Projekts. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf der Frage: Was gehört in die Hartkunststoffsammlung und was nicht? Dazu konnten die Schulungsteilnehmer bei den Kunststoff-Recyclern der Müller-Guttenbrunn Gruppe (MGG) einen Blick hinter die Kulissen werfen.
Alle im vollgefüllten Saal spitzten die Ohren, als Daniel Forstner seinen Vortrag begann. Mit dem mittlerweile bekannten Bobby Car und einigen weiteren Utensilien bewaffnet, trat der Prozessentwicklungsexperte der MGG Metran vor seine Zuhörer. Sein Publikum: 65 Mitarbeiter der Abfallsammelzentren (ASZ) aus dem Bezirk Amstetten. Forstner war als externer Referent eingeladen, im Rahmen der „ASZ-Schulung 2019“ des Gemeinde Dienstleistungsverband Region Amstetten (GDA) über die neue Hartkunststoff-Sammlung („Bobby Car-Projekt“) zu sprechen.
Der 40-jährige MGG Metran-Mitarbeiter erklärte in aller Kürze das seit zwei Jahren laufende Bobby Car-Projekt: Alte Produkte, die sowohl aus Hartkunststoffen als auch Metall bestehen, werden gesammelt und recycelt. Bisher wurden diese wertvollen Ressourcen leider als Sperrmüll verbrannt.
Wieso Skier und Möbel nicht glücklich machen
Die Mitarbeiter der Abfallsammelzentren waren besonders interessiert, welche Produkte nun im dafür vorgesehenen Container gesammelt werden sollen und welche nicht. Gartenmöbel, Kinderspielzeug wie Bobby Cars, Kunststoffkübel und -fässer werden gerne gesehen und können problemlos verarbeitet werden, erklärte Forstner. Er ergänzte jedoch: „Wir erhalten leider auch noch sehr viele Abfalllieferungen, in denen wir Kunststofffolien, PVC-Rohre, alte Skier, Möbel, Styropor oder andere Störstoffe finden. Diese gehören nicht in diese Sammlung, denn sie sind sehr hinderlich für diesen Hartkunststoff-Recycling-Prozess.“
Daniel Forstner gab auch Auskunft über die gesammelten Mengen in den sechs teilnehmenden GDA-Sammelzentren. So wurden 2018 insgesamt 103 Tonnen aus den Sammelzentren Amstetten West und Ost, St. Valentin, St. Peter/Au, Hollenstein und Haag übernommen. Daraus konnten mehr als die Hälfte Zielkunststoffe für das Recycling gewonnen werden. „60 Tonnen Kunststoffe konnten wir vor dem Feuertod retten“, lachte Forstner. Er – und wohl auch seine Zuhörer – hoffen im Sinne des Umweltschutzes, dass es 2019 viele Tonnen an Hartkunststoffen mehr werden, die bei MGG Metran recycelt werden können. Nur so können knappe Ressourcen und CO² eigespart werden.
Altes Material aus der Bundeshauptstadt
Neben Sammelstellen in Nieder- und Oberösterreich werden nun auch in Wien erstmals Hartkunststoffe mit Metallanteilen gesammelt. „Hier besteht für die nächsten Jahre viel Potenzial“, sieht Daniel Forstner hier viele Möglichkeiten, um aus den alten Produkten neue Rohstoffe zu gewinnen.
Für die Hälfte der Teilnehmer der ASZ-Schulung folgte nach einer kurzen Pause eine Exkursion zu MGG Polymers, den Experten zur Kunststoffwiederaufbereitung in der Müller-Guttenbrunn Gruppe. Die Teilnehmer spitzten auch hier die Ohren, denn Arthur Schwesig erklärte den Besuchern, was mit alten Staubsaugern, Videorecordern, Kaffeemaschinen, Radios & Co. im MGG Polymers-Werk passiert: vom Transport, über den Shredderprozess und die Trennung der einzelnen Bestandteile (Metalle, Kunststoffe, Störstoffe) bis zur Extrusion der verkaufsfähigen Kunststoffgranulate. Der GDA-Tross staunte nicht schlecht, wie aus den Elektroaltgeräten neues Kunststoffgranulat zur Herstellung neuer Produkte entsteht. So auch GDA-Mitarbeiterin Birgit Baier, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Roland Poxhofer die Fortbildungsveranstaltung koordinierte: „Die Führung war sehr aufschlussreich für uns, denn jetzt verstehen wir manche Punkte besser, die für die Recyclingprozesse wesentlich sind. So können wir in Zukunft bereits bei der Abfallsammlung den Fokus auf wichtige Details legen.“
INFOS ZUM HARTKUNSTSTOFF-SAMMELCONTAINER |
Diese Produkte bitte sammeln: |
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Diese Produkte bitte nicht hineinwerfen: |
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