Neue EERA Broschüre über WEEE-Kunststoffe mit bromierten Flammschutzmitteln
Jährlich werden rund 3 Millionen Tonnen Kunststoff für neue Elektro- und Elektronikgeräte eingesetzt.
In den getrennt gesammelten Elektro- und Elektronikgeräteabfällen (WEEE) gibt es viele Arten von Kunststoff. Die häufigsten sind HIPS, ABS, PP und PC bzw. PC-ABS. Diese Kunststoffe können bromierte Flammschutzmittel (BFRs) enthalten. Einige dieser BFRs dürfen nicht mehr eingesetzt werden, da sie als besorgniserregende Stoffe eingestuft werden.
Die überwiegende Mehrheit der WEEE-Kunststoffe enthalten keine bromhaltigen Flammschutzmittel. Kunststoffe mit BFR’s werden typischerweise in Geräten verwendet, die Wärme erzeugen, wie zum Beispiel CRT-Fernseher und -Monitore, IT-Geräte wie Drucker oder Kopiergeräte und Kabel, Leiterplatten und Stecker.
EERA, der Verband der Europäischen Elektronik Verwerter hat jetzt eine Broschüre entwickelt, die auf einfache Weise beschreibt, wie Recycler von Elektro-Altgeräten diese gemischten Kunststoffe gemäß der WEEE- und POP-Verordnung behandeln sollten.
Kunststoffe in Elektro-Altgeräten
Etwa 1,2 Millionen Tonnen gemischte WEEE-Kunststoffe entstehen aus der getrennten Sammlung von Elektro-Altgeräten in Europa. Davon werden nur etwa 300.000 Tonnen an spezialisierte Recyclinganlagen wie MGG Polymers geliefert um dort zu Post-Consumer Recycled – PCR-Kunststoffe verarbeitet zu werden. Demnach werden etwa 75% der WEEE-Kunststoffe aus Europa exportiert und es ist nicht bekannt, wie viel als PCR-Kunststoffe daraus recycelt werden oder was mit den BFRs passiert. Die bessere Lösung ist die Verwertung in Europa auszuführen. Die komplexen Regeln in Europa machen das aber nicht leicht, vor allem weil die Regeln oft nicht einheitlich interpretiert werden. Daher hat der Europäische Recyclingverband für Elektro-Altgeräte EERA einen Behandlungsleitfaden aufgesetzt, der auf dem Cenelec Verarbeitungsstandard EN 50625 für die Verwertung von Elektro-Altgeräten basiert.
Viele Produktkategorien enthalten keine BFR’s oder nur Spuren dieser BFR’s. Die allgemeine Behandlungsvorschrift beschreibt, dass es bei einem Schwellenwert unter 2.000 ppm Brom keine Risiken gibt. Oberhalb des Schwellenwertes bedeutet, dass es verbotene Flammschutzmittel in der Kunststoffmischung gibt. Wenn bei Brom-Analysen festgestellt wird, dass mehr als 2000 ppm Brom vorhanden ist oder wenn keine Analysen gemacht werden, wird angenommen, dass die gesetzlich verbotenen BFRs vorhanden sein können. Dann ist eine weitere Trennung durch spezialisierte Kunststoffrecyclingwerke wie MGG Polymers erforderlich. In Österreich sind diese Kunststoffe notifizierungspflichtig. Weil MGG Polymers eine Vorabzustimmung für die Verarbeitung solcher Kunststoffe hat, sollten Notifizierungsanträge schnell bearbeitet werden können.
Haushaltgerät produziert mit PCR-Kunststoffen von MGG Polymers
In dem Verwertungsprozess werden die Kunststoffe mit BFRs abgetrennt und zusammen mit den anderen nicht verwerteten Kunststoffen thermisch verwertet. Damit werden die verbotenen bromierten Flammschutzmitteln aus dem Materialkreislauf entfernt, eben wie es die Gesetze vorschreiben.
Klimawandel
Wenn alle Kunststoffe aus WEEE in Europa nach EN 50615-1 recycelt würden, würden geschätzte 2,5 Mio. MT. CO2 Emissionen pro Jahr eingespart im Vergleich zu der Produktion von neuen Kunststoffen. Gesetzeskonformes Recycling dieser Kunststoffe macht also sehr viel Sinn.
Für mehr Information über EERA: www.eera-recyclers.com
Für mehr Information über MGG Polymers: www.mgg-polymers.com