Viele kleine und große Verbesserungen stecken in der neuen Anlieferungs- und Verarbeitungshalle für E-Schrott Shredderrückstände bei MGG Metran. Beim Bau des neuen Gebäudes legte man – wie immer in der Müller-Guttenbrunn Gruppe – auch großen Wert auf den Umweltschutz.
Was gut läuft, kann man durchaus immer wieder verbessern. Das beweist die Müller-Guttenbrunn Gruppe als größter Aufbereiter von Material aus Elektronik- und Elektrogeräten-Abfällen (WEEE) in Österreich immer wieder. Der neueste Schritt nach vorne wurde im Werk von MGG Metran in Kematen gemacht.
Dort war man zuletzt bereits an Kapazitätsgrenzen gestoßen. Daher wurde im vergangenen Jahr eine neue 2.500 m² große Lager- und Aufbereitungshalle für Elektronikschrott errichtet. Binnen sechs Monaten wurden der Bau des firmenintern als „Bunker 5“ bezeichneten Gebäudes und die Installation aller dazugehörenden Anlagen abgeschlossen.
Dadurch verfügt MGG Metran nun über ein modernes Anlieferungszentrum für E-Schrott. Rund 2.500 Tonnen Material werden derzeit in der neuen Halle pro Monat verarbeitet. Die hohe Flugdachkonstruktion macht es für Lkw-Fahrer wesentlich einfacher, ihre Ladung abzukippen.
Eine Eigenentwicklung steigert die Effizienz
Es stecken zahlreiche weitere Verbesserungen im „Bunker 5“. Um etwa das angelieferte WEEE-Material effizienter verarbeiten zu können, wurde eine neue Elektronikschrottvorbehandlungsanlage „EVA 2“ errichtet. Sie trennt „unförmige“ Wertstoffe ab, die den nachfolgenden Recyclingprozess beeinträchtigen würden. Die Effizienzsteigerung ist enorm, können doch bis zu 10 Prozent des groben E-Schrotts „auf diese geniale Weise“ wiedergewonnen werden. Bei genauerer Betrachtung findet man an allen Ecken und Enden weitere Optimierungen. Ein Beispiel: Der sensorgesteuerte Förderband-Auswurf sucht sich autonom freie Kapazitäten für vorsortiertes Material.
Umweltschutz wird groß geschrieben
Neben vielen Kleinigkeiten behielten Metran-Geschäftsführer Gunther Panowitz und sein Team auch den Blick auf das große Ganze. Daher wurde bei Errichtung der neuen Anlage großer Wert auf den Umweltschutz gelegt. Mit dem integrierten Luftfilter-System fängt man etwa 99,999 Prozent aller Partikel in der Luft. Damit erfüllt die neue Anlage sämtliche gesetzlichen Vorgaben bei weitem.
Beim Bau von „Bunker 5“ wurde zudem das Behandlungskonzept für Oberflächen- und Dachwasser adaptiert. Das Regenwasser vom Areal rund um die neue Halle wird gereinigt, gelagert und für die Verwendung als Prozesswasser in den Recyclinganlagen wieder eingesetzt. Kreislaufführung ist auch hier das Gebot der Stunde. Das Beste daran: Alles passiert auf natürlichem Weg. Bevor Übermengen, z.B. nach einem Platzregen oder Anlagenstillstand wieder an die Umwelt abgegeben werden, sorgt ein speziell gewählter Schichtaufbau des Bodens für eine Bio-Filterwirkung auf den entsprechenden Versickerungsflächen. Außerdem können 500 m³ gereinigtes Wasser gespeichert werden. Geschäftsführer Gunther Panowitz erklärt: „Wir eignen uns mit den Versickerungsflächen die Fähigkeiten der Natur an, um eine optimale Wasserqualität zu gewährleisten. Für uns als Recycling-Unternehmen ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir hier am neuesten Stand der Technik sind, um die Umwelt zu schützen. Außerdem brauchen wir kein wertvolles Trinkwasser für unsere Prozesse, sondern verwenden zuerst diese Oberflächenwässer.“
Ein Detail am Rande:
Es kann immer einmal etwas kaputt gehen. So geschehen bei der Metran-Prototyp-Anlage „EVA 1“. Diese streikte und verweigerte im Oktober 2017 den Dienst. Ein technisches Gebrechen. Damit hätte das Timing für die zeitgleiche Fertigstellung von „Bunker 5“ mit der neuen Elektronikschrottvorbehandlungsanlage gar nicht besser sein können. Durch die neue Infrastruktur konnte bei MGG Metran nahtlos weiterproduziert werden.
Modernes Recycling kostet einiges:
Für die Neuerungen betreffend Infrastruktur, Luft-, und Wassertechnik sowie neue Anlagen werden in den Jahren 2017/18 bei MGG Metran weit über 4 Mio. Euro investiert. Diese Investitionen sind wichtig für eine echte Kreislaufwirtschaft, für die Umwelt, für uns Menschen und vor allem für die nächsten Generationen.