Mit flinken Fingern fischen Thomas Steindl und seine Kollegen an der MGG Metrec-Sortieranlage sämtliche Störstoffe aus dem geshredderten Eisenmaterial. Für das MGG-Staffelinterview, bei dem stets ein Mitarbeiter der Müller-Guttenbrunn Gruppe vor den Vorhang gebeten wird, macht der 39-Jährige aus Ardagger eine kurze Pause.
Herr Steindl, Ihre Arbeit sieht sehr anstrengend aus. Voll konzentriert stehen Sie am Sortierband und picken alles heraus, was nicht dazu gehört. Welche Teile sortieren Sie hier aus?
Thomas Steindl: Ich arbeite mit meinen Kollegen am Sortierband der Elektronik-Verwertungs-Anlage, kurz EVA. Das heißt, am Fließband befindet sich E-Waste-Material. Hier klauben wir etwa die Kupferdrähte oder Leiterplatten heraus, die in andere Recycling-Ströme gehören. Ebenso müssen noch andere Kunststoff-Teile oder Abfall, der im Reinschrott nichts zu suchen hat, aussortiert werden.
Am Fließband hat man aber keine Zeit, ewig alles zu durchsuchen, da muss es schnell gehen. Spüren Sie da Druck?
Steindl: Natürlich läuft das Material am Band regelmäßig dahin und wir als Sortiermannschaft müssen schauen, fertigen und sauberen Eisenschrott rauszubringen. Doch Stress spüre ich keinen – immerhin habe ich doch schon genügend Routine.
Wie lange machen Sie denn diese Arbeit bereits?
Steindl: Mittlerweile arbeite ich seit 18 Jahren hier bei Müller-Guttenbrunn in Amstetten.
Warum haben Sie sich genau für solch eine Arbeit entschieden?
Steindl: Ich habe, bevor ich hier angefangen habe, eine Lehre als Installateur absolviert. Doch irgendwie hat mich die Arbeit am Schrottplatz mehr fasziniert. Durch Zufall habe ich kurz darauf erfahren, dass man hier in der Müller-Guttenbrunn Gruppe jemand für den Schrottplatz sucht. Ich bin hergekommen und es hat mir auf Anhieb getaugt. Das ist meine Welt, hier fühle ich mich wohl. Überhaupt ist das Betriebsklima bei Müller-Guttenbrunn sehr gut – und ich finde es spitze, dass ich meine Arbeit selbständig verrichten kann.
Sie sind aber nicht der Einzige aus der Familie, der sich in der Müller-Guttenbrunn Gruppe wohlfühlt…
Steindl: Ja, so ist es. Nachdem ich meinen Job hier gefunden habe, haben sich auch meine Brüder Martin und Robert dazu entschlossen, in Amstetten am Schrottplatz zu arbeiten. Es ist für mich auch schön, wenn man mit den eigenen Brüdern zusammenarbeiten kann.
Zurück ans Sortierband! Gibt es da auch besondere Funde?
Steindl: Es kommt immer wieder einmal vor, dass sich Kleingeld unter den Schrott mischt.
Waren auch bereits einmal gefährliche Stoffe darunter?
Steindl: Nein, das ist mir zum Glück nie passiert, dass ich etwas Gefährliches entdeckt hätte. Es gibt aber genügend harmlose Teile, die herauszuklauben sind.
Das benötigt viel Konzentration. Wie schaffen Sie den Ausgleich zu Ihrer Arbeit?
Steindl: Mein Auto ist mein größtes Hobby. Damit verbringe ich sehr viel Zeit – selbst das Autoputzen macht mir Spaß. Natürlich sind die Ausfahrten doch noch spannender.
Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Freude an der Arbeit und mit Ihrem Auto!