Im Alter von 17 Jahren kam Vikas Shambhalwal von Indien nach Österreich. Bei MGG Polymers fand er rasch seine berufliche Heimat, die er nicht mehr missen möchte. Die Gründe dafür und noch vieles mehr verrät der Leiter der Elektrotechnik in unserem MGG-Staffelinterview.
Herr Shambhalwal, Sie arbeiten seit mittlerweile elf Jahren bei MGG Polymers. Wie kam es dazu, dass Sie 2009 hier begonnen haben?
Vikas Shambhalwal: Nach meiner Ausbildung an der HTL – Fachschule für Elektrotechnik – in Waidhofen habe ich Arbeit gesucht. Natürlich wollte ich in der Nähe bleiben und habe mich daher nach einem Job in der Umgebung umgesehen. Da hat es sich gut getroffen, dass man bei Polymers gerade einen Schichtleiter gesucht hat.
Das heißt, Sie haben in der Produktion begonnen?
Vikas Shambhalwal: Ja, ich habe rund eineinhalb Jahre Schichtarbeit hier im Werk verrichtet. Diese Arbeit ist echt anstrengend – vor allem die Nachtschichten haben mich geschafft. Ich bin definitiv keine Nachteule, in der Nacht brauche ich einfach meinen Schlaf. Daher hat es sich dann aus meiner Sicht wieder glücklich gefügt: Nachdem der Leiter der Elektrik, Robert Pörner, aufgehört hat, musste diese Stelle nachbesetzt werden. Daraufhin ist der damalige Geschäftsleiter auf mich zugekommen und hat mich angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte, diesen Job zu übernehmen. Ich habe sofort, ohne lange nachzudenken, zugesagt. Für mich gab es da einfach nicht viel zu überlegen – das war meine Chance, das zu machen, was ich gerne mache.
Was sind nun Ihre konkreten Aufgaben als Leiter der Elektronik hier im Werk von MGG Polymers?
Vikas Shambhalwal: Die wichtigste Arbeit ist, Störungen in der Elektronik der Anlagen zu beheben – schließlich ist es essenziell für das Unternehmen, dass die Anlagen im vollen Umfang funktionieren. Die Störungen können bei der Vielzahl an Maschinen natürlich ganz unterschiedlich sein. Des Weiteren gilt es, neue Anlagen in Betrieb zu nehmen und bestehende Anlagen zu verbessern und immer wieder umzubauen. Es gibt auch rundherum einiges zu erledigen – neben Störungsdienst muss auch die Büroarbeit und die Warenbestellung erledigt werden, nur um anschließend vielleicht gleich wieder Kabel einzuziehen. Es ist einfach eine sehr abwechslungsreiche Aufgabe, die mir absolut auf den Leib geschneidert ist.
Das klingt doch, als hätten Sie Ihre Bestimmung gefunden…
Vikas Shambhalwal: Ja, so könnte man es sagen. Ich bin nämlich auch in meiner Freizeit ein richtiger Hobbybastler. Daheim bastle ich an Geräten, die ich dann auch selbst verwende. Bei MGG Polymers wurden diese Fähigkeiten von Anfang an – von der Geschäfts- und Produktionsleitung sowie den Kolleginnen und Kollegen – immer unterstützt und gefördert. Es gibt bestimmt viele andere Firmen, die Geräte einfach entsorgen, wenn etwas nicht mehr richtig funktioniert. Hier bekomme ich die Möglichkeit, diese Dinge in der Elektrowerkstatt zu reparieren. Oft sind es Kleinigkeiten, die man leicht und rasch richten kann und das Gerät funktioniert wieder einwandfrei. Das ist gelebte Nachhaltigkeit aus meiner Sicht – und mir macht diese Arbeit richtig viel Spaß. Wenn ich einmal einen schlechten Tag habe, brauche ich nur in die Elektronikwerkstatt zu gehen, mich an die Arbeit zu setzen und mein Tag ist gerettet.
Man merkt Ihnen die Freude an der abwechslungsreichen Arbeit richtig an. Gibt es da für Sie überhaupt einen typischen Tages- oder Wochenablauf?
Vikas Shambhalwal: Nein, jeder Tag ist anders. Ich kann oft am Tag davor nicht sagen, was mich am nächsten Morgen erwartet. Das gilt ganz besonders nach dem Wochenende.
Sie sagen, Sie wissen oft nicht, was Sie erwartet – wie war das, als Sie 2002 als Jugendlicher von Indien nach Österreich gekommen sind? Wussten Sie da, was Sie erwartet?
Vikas Shambhalwal: Da mein Vater seit 1991 in Österreich gelebt und gearbeitet hat, wusste ich von seinen Schilderungen ein bisschen, wie das Leben hier ist oder sein könnte. Allerdings war es natürlich eine gewaltige Umstellung – vor allem die deutsche Sprache ist nicht so einfach. Ich habe mich am Anfang oft noch mit Englisch durchgeschummelt.
Mittlerweile sprechen Sie jedenfalls hervorragend Deutsch…
Vikas Shambhalwal: Dankeschön – aber ich merke selbst schon oft, dass mir mitten im Satz ein bestimmtes Wort nicht einfallen will und ich deshalb plötzlich hängenbleibe. Allerdings hat es geholfen, dass unsere Familie in Österreich sofort Deutsch sprechen musste, da wir hier niemand kannten, der Indisch gesprochen hat. So habe ich relativ rasch Deutsch gelernt. Ich bin meinen Arbeitskollegen sehr dankbar, dass sie mir ebenfalls immer weiterhelfen, wenn ich etwas falsch ausspreche. Mir ist es wichtig, dass man mich korrigiert, denn nur so kann ich dazulernen und es richtig machen.
Sie fühlen sich also gut aufgehoben bei MGG Polymers?
Vikas Shambhalwal: Definitiv! Das Arbeitsklima ist wunderbar. Ich komme mit allen im Werk gut klar – und ich hoffe, dass es auch umgekehrt so ist und man mich und meine Arbeit schätzt. Ich versuche jedenfalls, auf die Anliegen aller Kolleginnen und Kollegen einzugehen und ihnen zu helfen, so gut ich kann.
Letzte Frage: Was erwarten oder erhoffen Sie sich für Ihre Zukunft – beruflich wie privat?
Vikas Shambhalwal: Wie bei meiner täglichen Arbeit auch, lasse ich mich einfach überraschen, was die Zukunft bringen wird. Ich hoffe, ich habe noch lange so viel Freude an der Arbeit. Privat wird sich bestimmt bald etwas ändern: Einerseits baue ich gerade ein Haus und im Sommer wird dann meine Tochter zur Welt kommen.
Dann wünschen wir Ihnen und Ihrer Familie schon jetzt alles Gute und mögen Sie Ihre Begeisterung für die Arbeit weiterhin beibehalten. Vielen Dank für das Gespräch!