Mit Maximilian Müller-Guttenbrunn ist im September 2023 die vierte Generation der Familie in das Unternehmen eingestiegen. Unaufgeregt und ohne Druck von außen verschafft er sich einen Überblick über das, was seine Vorfahren aufgebaut haben. Auf die Frage, wo er seine Zukunft sieht, hat er eine klare Antwort: Hier, im Unternehmen, das mein Urgroßvater gegründet und mein Großvater und Vater weiterentwickelt haben.
Viele kennen ihn seit Jahren. Immer wieder hatte er in den Ferien im Betrieb mitgearbeitet, in seinen Anfängen auf dem „Platz“. Heute, mit 26 Jahren, sitzt er in der Geschäftsleitung und lernt von den Älteren das, was er für seine Zukunft und die Zukunft des Unternehmens wissen muss. Der Respekt davor, was die Mitarbeiter draußen leisten, ist groß. Max, wie er gerne genannt wird, ist vergangenen Herbst in das Unternehmen eingestiegen. Davor hat er seinen Master in „Export & Internationalisierungsmanagement“ an der Wirtschaftsuniversität Wien abgeschlossen.
Die ersten Monate waren davon geprägt, das Unternehmen in all seinen Facetten kennen zu lernen. Vieles war ihm aufgrund seiner Ferialpraktika zumindest oberflächlich bekannt, nachdem er zu Schulzeiten bei der Metran auf dem Platz sowie während seines BWL-Studiums oftmals im Controlling mit Michael Kimmeswenger bei der Metrec mitgearbeitet hat. Damals reifte auch sein Plan, in das Unternehmen einzusteigen. „Bereits im Gymnasium entschied ich mich in der Oberstufe für den Wirtschaftszweig. Obwohl ich als Kind oftmals den Wunsch äußerte, Medizin zu studieren, entschied ich mich nach dem Zivildienst, den ich im Klinikum Waidhofen/Ybbs absolvierte, für ein BWL-Studium“ erzählt Max.
Viel Unterstützung von allen Seiten
Derzeit arbeitet Max mit Martin Kriegl und Dietmar Berger im Tagesgeschäft. Er handelt mit Metallen, kauft ein für die Metran, ist aber auch immer wieder bei der Materialannahme zu finden. Gemeinsam mit Manuel Riedl, der ebenfalls im Einkauf tätig und auch für die technische Weiterentwicklung verantwortlich ist, arbeite er an verschiedenen Projekten für die Zukunft.
Zusätzlich kümmert sich Max um die Präsenz und Vermarktung der Müller-Guttenbrunn Gruppe in den Sozialen Medien, wie beispielsweise Instagram. Um die Recycling-Branche generell besser kennen zu lernen, ist Maximilian Müller-Guttenbrunn auch viel auf Tagungen und Treffen mit Verbänden unterwegs, teilweise repräsentiert er das heimische Unternehmen bereits im Alleingang.
In den Werken der Müller-Guttenbrunn Gruppe ist es für die MitarbeiterInnen nichts Ungewöhnliches, mit dem Sohn des Chefs zu arbeiten oder ihm zu begegnen, kennen sie ihn doch teilweise bereits seit seinen Jugendjahren. Er wiederum fühlt sich in „seinem“ Unternehmen gut aufgehoben und packt gerne überall mit an. „Vieles von dem, was in unseren Hallen und Anlagen abläuft, muss ich noch verstehen lernen, was manchmal gar nicht so einfach ist. Ich bin sehr dankbar dafür, dass man mir alles, wonach ich frage, bereitwillig erklärt, gerne manchmal auch ein zweites Mal (lächelt)“, streut Max seinen KollegInnen Rosen.
Max‘ Vater, Christian Müller-Guttenbrunn, legt seinerseits großen Wert darauf, dass der Sohn alle Seiten und Facetten des Jobs kennenlernt. Gemeinsam sieht man die beiden daher bei Generalversammlungen des Unternehmens, die die Gesamtheit des Konzerns abbilden und wiedergeben.
Vom Schrottplatz zum international operierenden Unternehmen. Trotzdem kein Druck.
Von seiner Familie hat Maximilian Müller-Guttenbrunn zu keiner Zeit Druck verspürt, sich in eine bestimmte Richtung entwickeln zu müssen. Trotzdem waren Vater und Großvater mächtig stolz, als er sich dazu entschloss, in die Firma einzusteigen.
„Mein großer Respekt gebührt all jenen, die dieses beeindruckende Unternehmen aufgebaut haben. Ich hab‘ wirklich Lust dazu, hier mein Bestes zu geben“ freut sich Max auf die Zukunft. „Es ist schon sehr motivierend, das, was von meiner Familie aufgebaut wurde, weiterzuführen, die Tradition zu bewahren“.
Wie groß die Fußstapfen sind, die sein Vater und Großvater geschaffen haben, war Max lange nicht klar. Als Kind hat er nicht wirklich mitbekommen, wie viel sein Vater gearbeitet hat. Wenn er daheim war, hat er sich ganz um seine Familie gekümmert. Erst als der Sohn begonnen hat, Stück für Stück in das Unternehmen hineinzuwachsen, hat er realisiert, was sein Vater alles geleistet hat. Auch innerhalb des Konzerns gibt es für Max vorerst keinen Druck. Er kann sich in Ruhe umsehen und dann entscheiden, an welcher Position er sich sieht und das meiste bewirken kann. Neben seinem Job absolviert er Schulungen und Weiterbildungen, die ihn für seine berufliche Zukunft fit machen.
Neue Köpfe, neue Materialien, neue Technologien
Für die Zukunft wird es neue Technologien brauchen, um neu auf den Markt gekommene Materialien verarbeiten zu können. Somit wird die Aufgabe, die Welt vor unnötigem Ballast bewahren zu wollen, niemals langweilig. „Dass man aus Abfall, aus Weggeworfenem, Neues gewinnen kann, ist faszinierend. Ich bin guter Dinge, dass wir mit den kommenden Herausforderungen gut Schritt halten werden“, ist Max zuversichtlich. Bewusst ist ihm auch, dass die Müller-Guttenbrunn Gruppe mittelfristig auf langjährige, großartige KollegInnen verzichten wird müssen. Sie werden in Pension gehen. Bis es so weit ist, gilt es auch hier, neue Wege zu beschreiten und Lösungen zu finden.
Maximilian Müller-Guttenbrunn privat
Für Max ist Sport als Ausgleich zum Job unverzichtbar. Er ist daher regelmäßig im Fitnessstudio anzutreffen. Neben zahlreichen Outdoor-Aktivitäten spielt er seit seiner Studentenzeit aktiv American Football in der Mannschaft seiner Universität. Ob er dafür allerdings in Zukunft noch die Zeit finden wird, steht in den Sternen. Doch Max ist auch hier optimistisch: „Wenn es mit dem Football nicht mehr klappen sollte, finde ich etwas anderes, das mich fit hält und meinen Kopf frei macht für neue Ideen.“