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Oktober 07, 2019

Mit dem Bagger bewegt Leopold Kranl tagtäglich Tonnen an Recycling-Material am Werksgelände von MGG Metrec in Amstetten. Jetzt klettert der 46-Jährige aus Mauer jedoch aus seiner Fahrerkabine und gibt im bereits zur Tradition gewordenen MGG-Staffelinterview Auskunft über seinen 186 PS starken Arbeitsplatz.

Es gibt wohl viele Buben, die davon träumen, einmal Baggerfahrer zu werden. War das auch einer Ihrer Kindheitsträume?

Leopold Kranl: Ja, das kann man durchaus so sagen. Bei mir war es schon als kleiner Bub so: Je größer die Maschinen, desto besser. Allerdings habe ich dann doch zuerst einmal eine Fliesenleger-Lehre abgeschlossen, bevor ich wirklich auf die großen Maschinen umgestiegen bin.

Wie war Ihr Weg vom Fliesenleger zum Baggerfahrer hier bei MGG Metrec?

Kranl: Nach meiner Lehre habe ich als Lkw-Fahrer im Tiefbau gearbeitet. Ich war da bei einer Partie dabei, die Gasleitungen bei den Häusern angeschlossen hat. Da bin ich dann vor 21 Jahren meinen ersten – mit 1,5 Tonnen noch relativ leichten – Bagger gefahren. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich hauptberuflich Baggerfahrer geworden bin. Im Frühjahr 2011 habe ich eine neue berufliche Herausforderung gesucht und hier bei MGG Metrec in Amstetten gefunden. Es macht hier einfach Spaß, mit den großen Maschinen.

Worin liegt denn der Spaß?

Kranl: Man möchte meinen, nach so vielen Jahren wäre vieles bereits Routine. Doch hier ist jeder Tag eine neue Herausforderung, jede Situation, jedes Material ist anders. Zur Zeit bin ich noch dazu Springer, weshalb ich nicht nur mit einem Bagger fahre. Ich habe das Vergnügen, sämtliche Bagger zu fahren. Im Moment sitze ich auf der Schrottschere, wo der Arbeitsradius durch die fixe Installation begrenzt ist.

Wie sieht Ihr Tagesablauf auf dem Greifer der Schrottschere aus?

Kranl: Um 7 Uhr in der Früh geht es los. Zunächst gilt es, sämtliche Wartungsarbeiten durchzuführen und das Hydrauliköl zu kontrollieren. Dann kläre ich mit den Kollegen noch, welches Material gerade gebraucht wird, bevor ich mich in meine Kabine setze und die Arbeit so richtig beginnt. Dann heißt es für mich, die Schere zu befüllen und auf die richtigen Einstellungen zu achten. Wenn alles richtig passt, erledigt die Schere ihre Arbeit von selbst. Ich muss lediglich dafür sorgen, dass sie befüllt ist und reibungslos läuft – bis 17 Uhr am Abend. Bevor ich dann den Feierabend genießen kann, heißt es noch Öl nachfüllen und alles ordentlich schmieren.

Wie sehr macht Ihnen das Wetter in Ihrem „Büro“ am Bagger etwas aus?

Kranl: Also da können wir Baggerfahrer uns bei MGG Metrec wirklich glücklich schätzen. Die Geräte sind alle mit einer Klimaanlage ausgestattet. Ob tropische Temperaturen im Sommer oder Minusgrade im Winter, am Bagger ist es immer angenehm. 

Sie haben gesagt, Sie sind mit vielen Fahrzeugen unterwegs. Haben Sie auch Ihren „eigenen“ Bagger?

Kranl: Ja, nur wenn die Kollegen im Urlaub sind, dann sitze ich auch auf anderen Geräten. Mit meinem 29 Tonnen schweren Liebherr LH 30 bin ich im Normalbetrieb beim großen Schredder zu finden. Da wird dann von den LKWs abgeladen, der Schredder beschickt und das geschredderte Material natürlich auch wieder verladen.

Mit dem Bagger beim großen Schredder gibt es bestimmt andere Herausforderungen als auf der Schrottschere – oder?

Kranl: Ja, dort werden schließlich auch die Autowracks zerlegt. Da kann es schon einmal vorkommen, dass Autos mit Gastank oder Hybrid-Fahrzeuge, die nicht für so eine Verschrottung geeignet sind, angeliefert wurden. Da muss man dann gut überlegen, wie diese mit dem Greifer von A nach B hievt. An erster Stelle steht nämlich bei aller Betriebsamkeit immer die Sicherheit, denn es werden schließlich große und schwere Dinge bewegt.

Gerade deshalb ist wohl die Zusammenarbeit mit den Kollegen ganz wichtig?

Kranl: Ja, die Kommunikation funktioniert dank Firmenfunk optimal. Zur Not haben wir Baggerfahrer auch immer ein Handy dabei. Wichtig ist aber vor allem das persönliche Gespräch in der Früh. Immerhin haben sich in den letzten Jahren auch die Materialien verändert. Durch den neuen Schredder für Elektro- und Elektronikgeräte ist auch die Menge beträchtlich gestiegen. Das bringt natürlich neue Herausforderungen mit sich, die oft nur durch gute Zusammenarbeit gut bewältigt werden kann.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft bei MGG Metrec?

Kranl: Wie bereits erwähnt, je größer eine Maschine ist, desto spannender ist sie für mich. Daher würde ich mir natürlich einen 90-Tonnen-Bagger wünschen. Aber im Ernst: Es gibt keine großen Wünsche, außer gesund zu bleiben – das ist immer noch das Wichtigste.

Für die Gesundheit spielt auch der Ausgleich zum Beruf eine wichtige Rolle. Daher die Schlussfrage: Wie genießen Sie Ihre Freizeit?

Kranl: Meine zwei großen Hobbys sind Fischen und Asphaltstockschießen. Für mich gehört zu einem erfüllten Leben auch gutes Essen – auch wenn es vielleicht nicht ganz so gesund ist. So kann ich bei einem Kaffee und einem Stück Torte einfach nicht widerstehen.

Dann wünschen wir Ihnen weiterhin schöne Arbeitsstunden auf den großen Maschinen und zum Ausgleich die eine oder andere süße Versuchung zum Kaffee!

Film neuer Elektro-Bagger bei MGG Metrec 

Die MGG ist ständig auf der Suche nach neuen Umweltverbesserungen und hat sich für den Einsatz eines elektrischen Materialhandlers für die hydraulische Schere entschieden. Der Vorteil ist natürlich, dass für den Betrieb der Maschine kein Diesel benötigt wird und somit keine Abgase entstehen. Darüber hinaus erhöhen die vibrationsfreien Antriebe und die extrem niedrigen Betriebsgeräusche den Komfort für den Bediener. Weiters erwartet das Team der Müller-Guttenbrunn-Gruppe niedrigere Betriebskosten, nicht nur durch den elektrischen Betrieb der Maschine, sondern auch durch deutlich längere Wartungsintervalle und geringere Wartungskosten (kein Kraftstoff- und Ölfilter-/Ölwechsel erforderlich) im Vergleich zu Dieselmotoren.