Im vorletzten MGG-Newsletter haben wir die Transporteffizienz im Metall-Recycling-Werk von Metran in Kematen unter die Lupe genommen. Doch nicht nur Hightech-Radlader, E-Stapler und der Bahnanschluss schonen die Umwelt, bei Metran versucht man in vielen Bereichen effizient zum Wohle der Umwelt zu agieren.
Energie zu sparen, ist sinnvoll und schont neben der Umwelt auch die Geldbörse. Das hat man in der Müller-Guttenbrunn-Gruppe längst erkannt – so auch bei Metall-Recycling Metran in Kematen. Dort nimmt man bestehende Strukturen systematisch immer wieder unter die Lupe, um sie durch neue Technologien zu optimieren. Das gilt im Produktionsbereich – aber ebenso im Verwaltungsbereich, wie das Bürogebäude beweist.
Ein grünes Bürogebäude
Das ursprüngliche Metran-Bürogebäude wurde Mitte der 1980er-Jahre erbaut. Damit war es mit energieeffizienten Neubauten aus heutiger Zeit nicht mehr zu vergleichen. Aus diesem Grund entschloss man sich, es nicht nur zu erweitern, sondern effizienter zu gestalten. Die alte Styropor-Isolierung wurde entfernt und durch Steinwolle ersetzt. Am Dach nutzt man mit einer Solaranlage die Energie der Sonne. Mit modernen Wärmepumpen werden die insgesamt 600 Quadratmeter an Büro- und Sozialflächen geheizt und gekühlt – und ebenso das verwendete Wasser. „Eine Wärmepumpe ist ein sehr energieeffizienter Weg, da ein Kilowatt Strom vier Kilowatt Wärmeleistung liefert. So kommen wir für das gesamte Gebäude mit 15 Kilowatt Strom aus!“, erklärt Metran-Geschäftsführer Ing. Gunther Panowitz. Ein weiterer Vorteil liegt in der Möglichkeit, die Energie in Puffern zu speichern.
Vergleichbare Effizienz
Diese Effizienz lässt sich schlussendlich auch in Kennzahlen messen. So lässt sich etwa eruieren, wie viele Kilowattstunden an Energie für eine Tonne an aufbereitetem Material benötigt werden. Dadurch lassen sich unterschiedliche Unternehmen, unterschiedliche Prozesse und unterschiedliche Technologien vergleichen. Da man bei Metran überzeugt ist, dass Energieeffizienz gleichzeitig auch Kosteneffizienz bedeutet, versucht man in allen Prozessen, mit Energie sorgsam umzugehen. Ein Beispiel dafür ist die Sink-Schwimm-Anlage – unter Insidern auch als „Heavy Media Separation“ bekannt. Diese trennt mit Flüssigkeit Metalle in unterschiedlicher Dichte von anderen Stoffen. Mit nur 350 Kilowatt Energie können in einer Stunde 40 Tonnen sortenreines Material aufbereitet werden – ohne großen Einsatz von Verbrauchs- und Hilfsstoffen.
Kleine Schritte, große Sprünge
Manchmal sind es auch nur kleine Schritte, die einen großen Sprung in der Effizienz ermöglichen. So sind bei der Sink-Schwimm-Anlage – wie auch bei anderen Anlagen – die großen Motoren mit Frequenzumformern ausgestattet. Diese ermöglichen bei geringerer Auslastung, die Stromfrequenz zu optimieren. Rechnet man über einen längeren Zeitraum die Einsparung alle eingesetzten Motoren zusammen, bedeutet dies viel weniger eingesetzte elektrische Energie.
„Kaltes“ Licht für Schmetterlinge
Manchmal geht die Optimierung auch weit über Effizienz und Kosteneinsparungen hinaus. Das gilt etwa für die Umstellung der Beleuchtung am Metran-Areal. Als Leuchtmittel nutzt man nun Flächen-LEDs und darüber freuen sich auch die Umweltschützer, grenzt das Metran-Werk doch an ein Natura 2000-Gebiet entlang der Ybbs, das als besonderes Habitat für Schmetterlinge gilt. „Leuchtende 2.500 Watt-Halogenstrahler sind in der Nacht für die Tiere gefährlich. Sie werden vom Licht angelockt und verenden dann auf den heißen Strahlern. Durch das ‚kalte‘ LED-Licht passiert so etwas nicht“, erläutert Gunther Panowitz den Unterschied und er ergänzt: „So machen wir das überall. Wir schauen uns unseren Betrieb an allen Ecken und Enden genau an. Dabei gilt es die Augen aufzumachen, welche Technologien es auf dieser Welt gibt und wie wir sie effizient und sinnvoll bei uns im Betrieb nutzen können. Das gilt eben auch für die Beleuchtung.“