deutsch deutsch english Kontakt: +43 (0) 7472 64 181 - 0 | office@mgg-recycling.com
default logo
August 23, 2024

Im Zuge eines mehrjährigen Investitionsprogramms – intern „Wachstumsstrategie 2030“ genannt – expandiert der Kunststoffrecycler MGG Polymers derzeit in seinem Werk in Kematen an der Ybbs. Aktuell werden mehr als sechs Millionen Euro in ein neues Logistikzentrum investiert. So wird das Werk für kommende Aufgaben gerüstet und für zukünftige Herausforderungen fit gemacht. Auf 7.000 m² Grundfläche wurden, neben einer Lagerhalle mit angeschlossenem Bürogebäude, ein Regallager, vier Verladesilos sowie ausreichend Fläche für den innerbetrieblichen Verkehr geschaffen.

Die Wachstumsstrategie 2030 von MGG Polymers fußt auf der Annahme, dass das Interesse an nachhaltigem Kunststoff und nachhaltigen Kunststoffprodukten in Europa mittel- und langfristig steigt. Das geht auch aus den Entwicklungen der entsprechenden europäischen Regularien hervor. In der Kunststoffrecycling-Branche geht man davon aus, dass künftig das Wachstum von nachhaltigen Kunststoffprodukten in Europa steigen wird. Die Verantwortlichen bei MGG Polymers rechnen damit, dass sich der Absatz von recyceltem Kunststoff, der in die europäischen Länder geliefert wird, in den nächsten fünf bis zehn Jahren zumindest verdoppelt.

Durch die bauliche Erweiterung wird eine Optimierung der Logistik sowie der Materialströme innerhalb des Firmengeländes ermöglicht.

Die Wachstumsstrategie soll aber auch die Basis bilden, um das Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. MGG Polymers feiert 2025 das 20jährige Firmenjubiläum. Es gilt, Neuerungen und Investitionen zu tätigen, um sowohl bestehende Anlagen zu optimieren als auch die Entwicklung neuer Verfahren zu forcieren.

Polymers will künftig neben den bisher erfolgreichen Produkttypen auch neue Produkte sowie neue Produktsparten erschließen, um auch künftig Vorreiter in der Branche sein zu können.

MGG Polymers produziert derzeit – durch die Zugabe von diversen Additiven zum jeweiligen Basiskunststoff – rund 60 Produkttypen, die seit kurzem in der neu errichteten Lagerhalle Platz finden. Da eine Produktion „on demand“ nicht in das operative Modell des Unternehmens passt, besteht die Herausforderung darin, mit möglichst kontinuierlicher Produktion und geringem Wechsel den Bedarf auf Kundenseite zufrieden zu stellen. Polymers muss seinen Kunden Liefersicherheit gewährleisten, damit deren Produktionen gesichert ablaufen können. Das bedingt einen entsprechenden Lagerstand. Die Voraussetzungen dafür wurden nun mit dem Bau der neuen Lagerhalle geschaffen, die ausschließlich der Lagerung von fertigen Produkten vorbehalten ist.

Angeschlossen an die neue Produktlagerhalle wurde ein zweigeschoßiges Bürogebäude errichte, das Platz für das gesamte Logistikteam bietet.

Logistikzentrum für Verbesserung der internen Prozesse

Neben dem neuen Logistikzentrum werden, zur Verbesserung der internen Prozesse, die Mengenströme innerhalb des Firmengeländes in Kematen an der Ybbs neu aufgestellt. Im nord- und südöstlichen Bereich wurden neue Ein- und Ausfahrtstore geschaffen, die Brückenwaage sowie die Radioaktivitätsmessung wurden entsprechend versetzt. Die Anlieferung des Rohmaterials erfolgt zukünftig im Osten des Betriebsgeländes. In der neu errichteten Lagerhalle befindet sich ausschließlich Fertigware, die in Säcken auf Paletten oder in BigBags gelagert wird. Das Regalsystem erstreckt sich über drei Etagen und nützt somit die Höhe der Halle optimal aus. Ein ferngesteuertes Shuttle-System verbringt die Ware zeitsparend an die gewünschte Position und löst damit die langwierige und oft schwierige Positionierung mittels Stapler ab.

Anschließend an die neue Produktlagerhalle wurde ein zweigeschoßiges Bürogebäude errichtet, in dem sich Räumlichkeiten für das Logistik-Team, Sanitäreinheiten und Nebenräume sowie ein Technikraum im Obergeschoß befinden. Beheizt wird der gesamte Gebäudekomplex – nachhaltig und vollkommen frei von fossilen Brennstoffen – durch eine Fußbodenheizung, die von Wärmepumpen betrieben wird. Die Anbringung einer PV-Anlage ist in Planung, die Umsetzung ist für 2025 zu erwarten. Komplettiert wird das Produktlager durch vier Verladesilos, um die erzeugten Produkte auch in Silo-LKWs an den Kunden ausliefern zu können. Mit der neuen internen Logistik und den damit einhergehenden Veränderungen zeigt sich Günther Höggerl, technischer Geschäftsführer von MGG Polymers, mehr als zufrieden:

„Da unserem Standort im Wirtschaftspark Kematen an der Ybbs räumlich Grenzen gesetzt sind, unser Konzept aber beinhaltet, dass unser Produkt auch weiterhin an diesem Standort entsteht, war Handlungsbedarf gegeben. Eine Optimierung der Logistik sowie der Materialströme auf den begrenzten Verkehrsflächen im Werk war nach 20 Jahren dringend erforderlich.“

Ausreichend Zeit für Planung ermöglichte perfekte Umsetzung

Die Planungsphase dieser Expansionsschritte nahm rund zwei Jahre in Anspruch. Die Zusammenarbeit von internen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie externen Entscheidungsträgern war intensiv und von großem Einsatz geprägt. Da man sich bei Polymers im Klaren darüber war, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen eine große Herausforderung darstellen würden, entschloss man sich bereits während der Planung, die zuständigen Behördenvertreter laufend mit einzubeziehen. Projektleiter Christian Neumann nahm diesbezüglich viele Termine wahr und ist sich sicher: „Ich kann im Nachhinein sagen, dass es eine der besten Entscheidungen war, so vorzugehen. Das Gesprächsklima war entspannt, vieles konnte im Vorfeld im guten Einvernehmen geklärt werden.“

Ausreichend Lagerkapazitäten für die Zukunft.

Mit der praktischen Umsetzung des Projekts konnte letztendlich im Oktober 2023 begonnen werden. Sowohl Günther Höggerl als auch Christian Neumann sind voll des Lobes für die regionalen Partnerbetriebe: „Die Unterstützung, die uns von unseren Partnern PSB – Markus Schnabl, den Bauunternehmen Pöchhacker Bau und Lehner Bau, dem Dachzentrum Haberhauer und dem Installationsunternehmen Steiner – um nur einige zu nennen – entgegengebracht wurde, war ausgezeichnet. Sie haben wesentlich zum reibungslosen Ablauf des Bauvorhabens beigetragen.“ Ihr Dank gilt auch allen internen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die an der Planung und Umsetzung des Logistikzentrums beigetragen haben. Dankbarkeit zollen Höggerl und Neumann auch den Verantwortlichen der Müller-Guttenbrunn Gruppe:

„Es war großartig, wie wir hier gemeinsam Neues schaffen konnten.“

Blick in die Zukunft: Wir wollen denen, die nach uns kommen, ein funktionierendes Unternehmen übergeben

Mit dem Bau des Logistikzentrums ist MGG Polymers am Standort – aufgrund der geographischen Gegebenheiten – am Ende der baulichen Möglichkeiten angelangt. Grob gesagt muss das, was jetzt geschaffen wurde, für die Umsetzung von weiteren bereits geplanten Konzepten ausreichen. Denn man arbeitet bereits an neuen Technologien, um noch mehr aus dem zur Verfügung stehenden Material herauszuholen und zu recyceln. Ziel muss es sein, die Recyclingtiefe zu erhöhen und noch weniger Fraktionen in die Verbrennung zu schicken. Pioniergeist ist bei den Recyclern aus dem Mostviertel also auch weiterhin gefragt, denn die Herausforderungen werden nicht weniger. Daher lebt man bei MGG Polymers getreu dem Motto „It´s about CO2“!

Ein ferngesteuertes Shuttle-System verbringt die Ware an ihren Platz.

Daten, Zahlen & Fakten

  • Planungsstart: Oktober 2021
  • Baustart: Oktober 2023
  • Fertigstellung (geplant): Ende August 2024
  • Investitions-Summe „Wachstumsstrategie 2030 insgesamt“: > 6 Mio Euro
  • Nutzfläche Lagerhalle und Bürogebäude: 3.000 m²
  • Verbaute Fläche Lagerhalle: 2.700 m²
  • Lager: Multishuttle Regallager mit ca. 2.400 Stellplätzen auf 3 Etagen
  • 4 Verladesilos mit je 55 m³ Füllvolumen