PV-Module leisten einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen. Doch was passiert mit den Modulen, wenn sie das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben? Mit dem Ausbau der Solarenergie steigt auch die Menge an ausgedienten Photovoltaik-Module, und damit der Bedarf an nachhaltigen Recyclinglösungen. Eine Aufgabe, der sich die Müller-Guttenbrunn Gruppe aktuell stellt. Schließlich will man auch bei diesem Stoffstrom der Zukunft einmal mehr Branchenvorreiter sein.

Maximilian Müller-Guttenbrunn sieht im PV-Recycling einen großen Zukunftsmarkt: „Die Lebensdauer von PV-Modulen liegt typischerweise bei 20 bis 25 Jahren. Viele werden aber schon früher ersetzt, weil leistungsstärkere Module auf den Markt kommen und ein Austausch oft wirtschaftlich Sinn macht.“
Die Energiewende ist in vollem Gange, und mit ihr wächst eine neue Herausforderung: die fachgerechte Entsorgung und Wiederverwertung von Photovoltaik-Modulen. „Als Müller-Guttenbrunn Gruppe wollen wir diesen wichtigen Stoffstrom keinesfalls verpassen. Deshalb befassen wir uns intensiv mit nachhaltigen Lösungen, um Altmodule ressourcenschonend zu verarbeiten. Denn PV-Module sind ein Wertstoffstrom der Zukunft“, berichtet Maximilian Müller-Guttenbrunn.
PV-Module in Österreich: 6.500% Steigerung in 13 Jahren!
Dass die Thematik Recycling bzw. Reuse von PV-Modulen immer wichtiger wird, belegen die statistischen Zahlen: Die installierte PV-Leistung in Österreich ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Im Jahr 2010 lag die Gesamtleistung aller in Betrieb befindlichen PV-Anlagen noch bei 98,5 Megawatt peak (MWp). 2015 waren es 937 MWp, fünf Jahre später 2.043 MWp und 2023 sogar schon 6.395 MWp. Das entspricht einer Steigerung von fast 6.500 Prozent in nur 13 Jahren! Auch wenn der jährliche Zubau aktuell leicht rückläufig ist (2023: 2.603 MWp, 2024: 2.225 MW9 und für 2025 werden 1.300 bis 1.500 MWp erwartet), steigt der Gesamtbestand der PV-Flächen in Österreich weiter an.
Mit Blick auf die typische Lebensdauer von PV-Modulen – rund 20 bis 25 Jahre – wird klar: Schon bald ist mit einem stark zunehmenden Rücklauf zu rechnen. Dieser wird aber nicht nur altersbedingt erfolgen. Viele Anlagen werden vorzeitig ersetzt werden, weil leistungsstärkere Module auf den Markt kommen und sich ein Austausch wirtschaftlich lohnt.
PV-Recycling? Für uns selbstverständlich!
Für die Müller-Guttenbrunn Gruppe ist klar: Recycling ist nicht nur ein gesetzlicher Auftrag, sondern auch ein zentraler Baustein der Kreislaufwirtschaft. Deshalb hat das Entwicklungsteam von MGG schon heute eine funktionierende Lösung für das Recycling von PV-Modulen etabliert – zertifiziert nach CENELEC und direkt am Standort Amstetten verfügbar. Laut Maximilian Müller-Guttenbrunn gibt es aber noch viel zu tun: „Unser derzeitiger Recycling-Ansatz ist noch nicht am Entwicklungsende angelangt. Wir arbeiten aktuell daran, die einzelnen Bestandteile von PV-Modulen noch besser aufzutrennen, um auch bei künftig deutlich größeren Mengen gut aufgestellt zu sein.“
Die Herausforderung: Glas in höchster Reinheit zurückgewinnen.

Die große Herausforderung beim Recycling von PV-Modulen liegt im Glas, das in sehr hoher Reinheit vorliegen muss, damit es in großem Maßstab wiederverwendet werden kann – idealerweise sogar wieder für neue PV-Module.
Besonders im Fokus steht beim Recycling von PV-Modulen das Glas, das mit rund 73% den größten Massenanteil eines Moduls ausmacht. Wenn künftig große Mengen an Altmodulen anfallen, muss dieses Glas in sehr hoher Reinheit zurückgewonnen werden, damit es -idealerweise sogar wieder in der PV-Modul-Produktion – Verwendung finden kann. Doch genau das ist die größte Herausforderung: Die heutigen Absatzwege für Altglas aus PV-Modulen sind noch Übergangslösungen und für den großen Rückstrom der kommenden Jahre nicht ausgelegt. Denn das Glas muss vollständig von den Beschichtungen und Verklebungen getrennt werden, um als hochwertiger Recyclingstoff wiederverwendet werden zu können.
An dieser technologisch und wirtschaftlich sinnvollen Lösung arbeitet bei MGG insbesondere Daniel Forstner – intern sowie in Forschungsprojekten wie „Apollo“ und „PVReValue“. Ziel ist eine effiziente, skalierbare Trennung der einzelnen Bestandteile. Zusammengefasst lässt sich zum Thema „Stand der Technologie“ sagen, dass im Recyclingprozess noch einiges entwickelt werden muss. Derzeit prüft man MGG-intern, ob diese Prozesse mit den bereits bestehenden Anlagen bewerkstelligt werden können, oder ob eventuell ein zusätzliches Aggregat entwickelt werden muss.
Gesetzliche Rahmenbedingungen sind eine Herausforderung für die Eigentümer
Wer seine alten PV-Module schon heute entsorgen will oder muss, kann die Altmodule zu MGG Metrec in der Amstettner Industriestraße bringen. Aufgrund der komplexen Zusammensetzung – rund 73 % Glas, 12 % Kunststoff, 10 % Aluminium, 3 % Silizium und 2 % weitere Metalle – fällt eine moderate Entsorgungsgebühr an. Dafür garantiert MGG aber eine nachhaltige und fachgerechte Weiterverarbeitung.
Eine weitere Hürde bei der Entsorgung liegt im rechtlichen Status von gebrauchten PV-Modulen. Diese gelten nämlich als gewerbliche Geräte und müssen deshalb nicht von kommunalen Altstoffsammelzentren übernommen werden. Damit liegt die Verantwortung meistens bei den Eigentümern und viele wissen nicht, wohin mit ihren Altmodulen. Grundsätzlich gilt in diesem Fall die erweiterte Herstellerverantwortung, wonach der Hersteller oder der In-Verkehr-Bringer für Sammlung und Verwertung zuständig ist. Doch nach 20 Jahren auf dem Dach ist oft nicht mehr nachvollziehbar, wer das war. Genau hier kommt MGG ins Spiel und bietet eine verlässliche, zertifizierte Annahme für Groß- und Kleinmengen.

„Photovoltaik-Module bestehen zu 73% aus Glas, zu 12% aus Kunststoff (Verkabelungen,…), zu 10% aus Aluminium (Rahmen), zu 3% aus Silizium und zu 2% aus anderen Metallen“, berichtet Maximilian Müller-Guttenbrunn.
Reuse statt Recycling: Ein zweites Leben für PV-Module!
„Neben dem klassischen Recycling denken wir bei MGG auch einen Schritt weiter – und setzen auf Wiederverwendung: Gemeinsam mit dem Startup 2ndcycle, an dem wir beteiligt sind, verfolgen wir einen innovativen Ansatz zur Verlängerung der Lebensdauer von PV-Modulen“, erklärt Maximilian Müller-Guttenbrunn.
Denn: Viele ausgemusterte Module sind technisch noch funktionstüchtig. In einer von 2ndcycle entwickelten Prüfstraße werden diese Module vollautomatisch analysiert und – wenn sie geeignet sind – einem zweiten Lebenszyklus zugeführt. Die industrielle Prüfung erfolgt dabei auf Labor-Niveau und umfasst mehrere Schritte: Reinigung und teils KI-gestützte, visuelle Kontrolle, Flash-Test (STC-Leistungsprüfung), Elektrolumineszenz, Isolationsprüfung und Wet-Leakage-Test, UV-Fluoreszenz, Spektrometrie, Typenschild-Erkennung mittels OCR und LLM, Dunkelkennlinienmessung, Bypass-Diodentest, Modulvermessung, UID-Vergabe sowie Datenbankeintrag und Klassifizierung. Am Ende steht ein Prüfbericht für jedes einzelne PV-Modul. Wenn alle Kriterien erfüllt sind, darf das Modul wieder als „neues“ Produkt in den Verkehr gebracht werden.
So kann ein Modul, das ursprünglich als Abfall deklariert war, legal wiederverkauft und weiterverwendet werden, ganz im Sinne der Ressourcenschonung. Offen ist bei diesem Reuse-Ansatz aber noch die Frage der Wirtschaftlichkeit, wie Maximilian Müller-Guttenbrunn erläutert: „Noch prüfen wir, wie groß der Markt für geprüfte Gebrauchtmodule wirklich ist, aber das Potenzial ist da!“
Das MGG-Fazit: Wir denken voraus!
Ob Recycling oder Reuse – der Mengenstrom an Photovoltaik-Modulen wird kommen, ist Maximilian Müller-Guttenbrunn überzeugt: „Darauf wollen wir vorbereitet sein. Mit bestehenden Recyclingprozessen, laufender Technologieentwicklung, Forschungskooperationen und einem zukunftsgerichteten Reuse-Ansatz setzen wir bei der Müller-Guttenbrunn Gruppe auf eine ganzheitliche Lösung für einen der wichtigsten Stoffströme der nächsten Jahrzehnte!“
Sie möchten Module abgeben oder mehr über die Recycling-Lösungen erfahren? Besuchen Sie MGG Metrec in der Industriestraße 12 in Amstetten oder schauen Sie auf www.mgg-recycling.com vorbei.

Wer alte PV-Module – egal ob Groß- oder Kleinmengen – entsorgen will, kann diese zu MGG Metrec in der Amstettner Industriestraße 12 bringen. Die Müller-Guttenbrunn Gruppe garantiert für eine nachhaltige und fachgerechte Weiterverarbeitung.