Mit Ende des Jahres 2015 endet auch die Übergangszeit Rumäniens bei der grenzüberschreitenden Verbringung von Abfällen. Alle grenzüberschreitenden Abfalltransporte benötigen noch bis Ende Dezember dieses Jahres eine Notifizierung. Ab 1. Jänner 2016 wird nur noch das Formular gemäß Anhang VII benötigt, um Abfälle der Grünen Abfallliste frei zwischen Rumänien und den anderen EU-Ländern ein- und auszuführen. Dies wird beträchtliche Auswirkungen auf unsere Gruppe haben, insbesondere auf die MGG-Unternehmen mit Standort in Rumänien.
Um Änderungen in der MGG-Organisation in Rumänien herbeizuführen, wurden einige strategische Entscheidungen getroffen. Diese Änderungen beinhalten die Umsetzung des Konzepts der Kompetenzzentren. Um zu zeigen, inwieweit dies die Arbeitsweise verändert und optimiert, reicht ein Beispiel: Die Anlage von S.C.Remat MG S.A. in Frumuseni wird das neue Kompetenzzentrum für die Verarbeitung von E-Schrott und die Verwertung von Kabeln. Da der grenzüberschreitende Transport von Kabeln ab 1. Jänner 2016 keiner Notifizierung mehr bedarf, wird es im Vergleich zu heute viel einfacher sein, Kabelmaterial von anderen MGG-Unternehmen zu diesem Kompetenzzentrum zu transportieren. Zugleich wird E-Schrott in der Anlage von Remat MG in Frumuseni durch Schadstoffentfrachtung und Zerkleinerung dieses Materials aufbereitet. Das Nichteisen-Material wird einem vereinfachten Verfahren unterzogen, dessen Restbestände anschließend zu Metran nach Österreich ausgefahren werden. Der Transport von Kabeln aus Österreich und der verbesserten Nichteisen-Fraktion aus E-Schrott von der Metran ermöglicht die vollständige Nutzung dieser Ferntransporte und stellt zweifellos eine wesentliche Optimierung dar.
Eine weitere in diesem Jahr gefällte Entscheidung betrifft das Joint-Venture-Unternehmen Silnef in Brasov, das zur hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Müller-Guttenbrunn Gruppe geworden ist. Auch wenn der Neustrukturierungsprozess fortdauert, hat die formale Wiederherstellung bereits stattgefunden.
Das ehemalige Unternehmen Silnef ist nun in S.C. Remat Müller-Guttenbrunn srl umbenannt und hat die Firmenniederlassung im Stadtgebiet von Brasov bezogen. Mit seinen 6 Recyclinghöfen in und um Brasov und Bukarest wird der Unternehmensfokus in Richtung verstärkter Betreuung von Industriekunden verlagert. „Es ist ein tolles Gefühl, nun ein fester Bestandteil einer internationalen Gruppe zu sein, anstatt sich alleine in diesem wettbewerbsintensiven Markt behaupten zu müssen“, erklärt Tom Mettke, Geschäftsführer der neu firmierten S.C. Remat Müller-Guttenbrunn s.r.l..
Die Zusammenarbeit zwischen den zwei Müller-Guttenbrunn-Unternehmen in Rumänien wird sich hinsichtlich einiger Aktivitäten verstärken. Ein klarer Vorteil des Neustrukturierungsprozesses ist die Fähigkeit, die Logistik zwischen den Abfallsammelstellen und einer begrenzten Anzahl an logistischen Knotenpunkten, die sich zwischen den Abfallverwertungsanlagen beider Unternehmen befinden zu optimieren. „Die Optimierung des Netzwerkes aus Abfallsammelstellen, logistischen Knotenpunkten und Recyclinghöfen wird sich zunehmend zu einem Wettbewerbsvorteil entwickeln“, erläutert Marius Mairovitz, Geschäftsführer der S.C. Remat MG SA in der Region Arad.
Eine neue Website wurde für die beiden Müller-Guttenbrunn-Unternehmen in Rumänien entwickelt und ist seit wenigen Wochen online: www.remat-mg.ro
Der Verantwortliche für die mittel- und osteuropäischen Unternehmen Mag. Michael Kimmeswenger sagt: „Diese Öffnung der rumänischen Grenzen für Abfälle der Grünen Abfallliste ist längst fällig gewesen. Der europäische Markt wird nun, da die Grenzen endlich für regelkonforme Recycler wie unsere Gruppe und nicht nur für kleine informelle Abfallsammler geöffnet sind, viel gerechtere Wettbewerbsbedingungen bieten. Wir betrachten dies als große Chance, die wir mit offenen Armen ergreifen müssen.“