Binnen einem Monat wurde die Gleisanlage bei MGG Metrec in Amstetten runderneuert. Damit die Anlagen am Firmenareal nicht lange stillstehen mussten, wurde vorab minutiös geplant. Die Planung machte sich am Ende auch bezahlt.
Alles war minutiös geplant. Nichts wurde dem Zufall überlassen. Immerhin ging es um eine der lebenswichtigen Transportadern für MGG Metrec – konkret um die Sanierung der in die Jahre gekommenen Gleisanlagen. Jedes Jahr fahren rund 4.000 Waggons am Firmenareal in Amstetten ein und aus. Dabei werden 170.000 Tonnen an Material bewegt. Daher durfte diese wichtige Ader durch die Sanierung nicht allzu lange abgeklemmt sein…
Höhere Anforderungen
Die Gleisanlage bei MGG Metrec wurde zwar stets bestens gewartet, ganz aufzuhalten war der nagende Zahn der Zeit jedoch nicht. Vor allem auch deshalb nicht, weil sich die Anforderungen an die Gleise enorm erhöht haben, wie MGG Metrec-Geschäftsführer Michael Grimm berichtet: „Als ich vor 35 Jahren bei Müller-Guttenbrunn angefangen habe, wurden in die Waggons 25 Tonnen Material eingeladen. Heute sind es 65 Tonnen!“
So startete am 20. September nach einer minutiösen Planung der Bautrupp der Firma Swietelsky seine Arbeit. Die Arbeiter machten sich gleich daran, die Westzufahrt, die in den letzten beiden Jahren gar nicht mehr verwendet werden konnte, abzutragen. Während die Holzschwellen durch wesentlich robustere Schwellen aus Beton ersetzt wurden, wurde das Aushubmaterial (Gleisschotter, Erdmaterial etc.) mittels Siebanlagen wieder aufbereitet. Am Ende konnten von den 1.800 Tonnen des abgetragenen Materials rund 1.000 Tonnen wiederverwendet werden.
Der entscheidende Teil
Aufgrund der baulichen Gegebenheiten mussten die Arbeiter die ersten 300 Laufmeter Gleis manuell verlegen. Richtig spannend wurde es ab 14. Oktober: Wichtige Anlagen bei MGG Metrec (Schere, Schredder) wurden abgeschaltet, damit das Gleis Richtung Osten vollständig saniert werden konnte. Damit die Anlagen so kurz wie möglich stillstanden, wurde das Swietelsky-Team von 6 auf 13 Mann aufgestockt, um die folgenden Tage im Zwei-Schichten-Betrieb rund um die Uhr arbeiten zu können. Der Plan ging auf: Die alten Schienen und Schwellen wurden abgetragen, danach das Schotter- und Erdmaterial. Nachdem die Gleiskünette wieder aufgefüllt war, wurden 17 Tonnen schwere Gleisfelder von je 30 Meter Länge mit einem mächtigen Eisenbahnkran verlegt. Zudem wurde weiterer Gleisschotter eingebracht, der mit einer Stopfmaschine verdichtet wurde.
Die gute Arbeit im Vorfeld machte sich bezahlt: Wie geplant konnte die Sanierung am 20. Oktober abgeschlossen werden und die Anlagen bei MGG Metrec wieder ihren gewohnten Betrieb aufnehmen. „Es ist wirklich optimal gelaufen. Dazu hat auch beigetragen, dass die Zusammenarbeit mit MGG Metrec hervorragend war. Es war ein wirklich harmonisches Arbeitsklima, denn wenn wir schnell etwas benötigt haben – etwa einen Lader – haben wir es sofort bekommen. Das ist nicht immer selbstverständlich“, bekräftigte Swietelsky-Polier Alois Löbl den idealen Ablauf.
Weichenstellung für die Zukunft
Für MGG Metrec bedeutet die Investition von knapp 600.000 Euro eine echte Weichenstellung für die weitere Zukunft. „Endlich können wir wieder von Westen zu- und abfahren. Das bedeutet natürlich eine enorme Effizienzsteigerung. Durch den Wechsel von Holz- auf Betonschwellen ist auch eine längere Haltbarkeit der Anlage gegeben und wir können die höheren Achsenlasten der neuen Waggons ausnützen“, erklärt MGG Geschäftsführer Michael Grimm. Somit kann die wichtige Transportader in Zukunft noch besser genutzt werden.
Daten zur Sanierung:
- Investitionssumme: 600.000,– Euro
- Bauzeit: 22.9.-20.10.2021 (= 27 Schichten, in der Zeit von 14.-19.10. wurde durchgearbeitet)
- Aushub: ca. 1.000 m³ (= ca. 1.800 t); davon ca. 1.000 t wieder als Gleisschotter und Füllmaterial verarbeitet
- 1.500 Tonnen Gleisschotter eingebracht
- 1.081 Betonschwellen verlegt
- 720 m Schienen verbaut
- 13 Gleisfelder (je 30 m Länge bzw. 17 t Gewicht) verlegt