Heuer feiert das MGG-Tochterunternehmen Mü-Gu Kft. am Stadtrand von Budapest sein 25-jähriges Betriebsjubiläum. Der ideale Anlass, um mit Geschäftsführer Nándor Hoffmann kurz über die Firmenhistorie, die aktuellen Entwicklungen und zukünftige Ziele zu sprechen.
li->re: CEO Mag. Christian Müller-Guttenbrunn, CFO Mag. Michael Kimmeswenger, Nandór Hoffmann
Herr Hoffmann, Sie haben ja heuer mit Ihrem Unternehmen ein kleines Jubiläum zu feiern…
NÁNDOR HOFFMANN: Ja, seit 25 Jahren sind wir in Budapest aktiv tätig. Das wissen viele allerdings nicht, da die Mü-Gu Kft. bereits drei Jahre davor offiziell gegründet wurde. Das ursprüngliche Grundstück verfügte jedoch über keinerlei Infrastruktur, sodass alles erst aufgebaut werden musste. 1992 startete schließlich der reguläre Betrieb unter dem ersten Geschäftsführer József Máthé. Er steht uns übrigens immer noch als Ratgeber zur Seite, wofür wir sehr dankbar sind.
Wann sind Sie ins Unternehmen eingestiegen?
HOFFMANN: Ich bin 2011 zu Mü-Gu gewechselt. Davor habe ich in einer Feingießerei gearbeitet. Dort war ich nach meinem Wirtschaftsstudium als Projektmanager tätig. Bei Mü-Gu habe ich zunächst begonnen, als Leiter eine neue Abteilung für Nichteisen-Metalle aufzubauen. Das Ein- und Verkaufen hat mir großen Spaß gemacht – als Geschäftsführer bleibt leider kaum noch Zeit dafür. Geschäftsführer bin ich mittlerweile seit Ende 2012. Die Anfangsphase war gleich eine große Herausforderung, denn der gesamte Betrieb musste umstrukturiert werden. Daher bin ich heute noch allen Leuten dankbar, die mir damals zur Seite gestanden sind. Die meisten davon bilden den Kern unseres aktuellen Teams!
Das aktuelle Team ist ein gutes Stichwort. Wie ist denn die Mü-Gu Kft. heute aufgestellt?
HOFFMANN: Wir haben über 70 Mitarbeiter in Budapest und ähnliche Strukturen wie der ursprüngliche Mutterbetrieb in Österreich. Das heißt, wir verarbeiten mit einem Großschredder, einer Schere und weiteren kleineren und größeren Anlagen rund 100.000 Tonnen Schrott im Jahr. Unsere Stärken sind Eisen, Nichteisen-Metalle und E-Waste. Wenn Kunden es wünschen, bieten wir auch komplexe Lösungen für andere Abfallströme an.
Woher stammt das Rohmaterial?
HOFFMANN: Vor allem aus der Region um Budapest und Mittelungarn. Um das Material zu beschaffen, ist unsere 20 Fahrzeuge starke LKW-Flotte im Dauereinsatz.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den anderen Unternehmen der Müller-Guttenbrunn Gruppe?
HOFFMANN: Die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen der Gruppe – vor allem der Betriebe in Österreich – ist Teil der Tagesarbeit. Das Schöne dabei ist: Egal, wo die Unternehmen beheimatet sind, alle sprechen dieselbe Sprache. Wir tauschen täglich Informationen aus und suchen Bereiche, in denen wir zusammenarbeiten können. Ein Beispiel dafür ist der Verkauf. Zusammen als Gruppe haben wir natürlich mehr Material zur Verfügung und völlig andere Möglichkeiten am Recycling-Markt.
Was sind aktuell die Herausforderungen für die Mü-Gu Kft., um am Markt zu bestehen?
HOFFMANN: Eine ständige Herausforderung ist die ungarische Bürokratie. Zudem kämpfen wir damit, unsere tolle Mannschaft zu erweitern. Das ist nicht so einfach, denn es ist wirklich schwierig, derzeit entsprechende Arbeitskräfte zu finden. Natürlich gilt es ganz generell, mit dem Markt Schritt zu halten, sich ständig anzupassen und zu verbessern.
Worin werden die Verbesserungen in den nächsten Jahren liegen?
HOFFMANN: Wir haben mittlerweile am Firmengelände unsere Kapazitätsgrenzen erreicht. Daher ist nun Effizienz ein wichtiges Schlagwort im Unternehmen. Das heißt, wir werden unsere Prozesse weiter optimieren und modernisieren. Ein wichtiger Punkt für die Zukunft wird dennoch die Vergrößerung unseres 32.000 Quadratmeter großen Areals sein müssen. Mit unseren Grundstücksnachbarn ist auch bereits alles abgeklärt, jetzt gilt es die notwendigen Formalitäten abzuarbeiten.
Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!