deutsch deutsch english Kontakt: +43 (0) 7472 64 181 - 0 | office@mgg-recycling.com
default logo
Dezember 04, 2023

Edith Washüttl ist seit 2005 bei MGG Metran und gehört zum Kernteam von Gunther Panowitz. Die gelernte Buchhalterin kam durch Zufall in das Unternehmen. Obwohl sie sich ursprünglich der Zahlenwelt verschrieben hatte, kümmert sie sich heute mit Leidenschaft vorrangig um die Abfertigung von LKWs.

Ob Wareneingang oder -ausgang, alle LKW werden von Edith Washüttl abgefertigt. Ungesehen passiert keine Fuhre das Werkstor.

Frau Washüttl, seit wann arbeiten Sie bei Metran und wie sind Sie auf Ihren heutigen Job aufmerksam geworden?

Edith Washüttl: Ich bin gelernte Buchhalterin und hab meine Arbeit bei einem Steuerberater sehr gemocht. Als mein Mann und ich beschlossen, eine Familie zu gründen, war geplant, dass ich bei unseren Kindern zu Hause bleibe und erst bei deren Eintritt in die Schule wieder ins Berufsleben zurückzukehre. Aber es kam – wie so oft im Leben – anders. Nach eineinhalb Jahren war mir klar, dass ich wieder arbeiten gehen wollte. Also suchte ich nach einem Job, der sich mit meiner familiären Situation vereinbaren lies. Von Freunden wurde ich 2005 auf eine offene Stelle bei MGG Metran aufmerksam gemacht.

Aber die angebotene Stelle war nicht die einer Buchhalterin, oder?

Edith Washüttl: Vollkommen richtig. Trotzdem hab ich mich beworben. Und es bis heute nicht bereut. Man bot mir einen Teilzeitjob an, der aufgrund der Nähe zu meinem Heimatort Mauer gut mit kleinen Kindern und der Familie vereinbar war. Nach dem Bewerbungsgespräch mit Gunther Panowitz, der auch heute noch mein direkter Vorgesetzter ist, entschied ich mich spontan, in das Unternehmen einzusteigen. Das Aufgabengebiet klang spannend.

Was zählt denn nun konkret zu Ihren Tätigkeiten?

Edith Washüttl: Primär bin ich, gemeinsam mit einer Kollegin, für die Abfertigung aller LKW verantwortlich, die ins Werk kommen oder dieses verlassen. Den Fahrern der LKW, die gemischte Rohstoffe anliefern, muss ein Platz zum Abkippen der Ladung zugewiesen werden. Wird Ware abgeholt, muss geprüft werden, ob der LKW vorab avisiert wurde und was bzw. wie viel konkret geladen werden muss. In beiden Fällen ist die interne Kommunikation mit den Kollegen am Platz extrem wichtig, damit das Be- und Entladen rasch erfolgen kann und die Warte- bzw. Stehzeiten so kurz wie möglich gehalten werden können.

Jede Fracht, egal ob sie hereinkommt oder hinausgeht, muss verwogen werden, dafür fährt der LKW auf die Brückenwaage. An meinem Arbeitsplatz bin ich mittels Computer mit der Waage verbunden und kann diese – auch in der kalten Jahreszeit – bequem vom Schreibtisch aus bedienen. Ist die Fuhre gewogen und ein Abladeplatz zugewiesen, kann der LKW entladen werden.

Holt ein LKW Ware ab, kümmere ich mich, während er beladen wird, um die Ausstellung der für den Transport nötigen Papiere, die beim Verlassen des Werks an den Fahrer ausgehändigt werden. Da ich auch für das Ladegut und die Verwiegung verantwortlich bin, achte ich penibel darauf, dass das Ladegewicht stimmt. Ein Überladen wäre nicht nur sehr gefährlich, die Strafen im Falle einer Kontrolle sind für die Fahrer enorm hoch.

Das klingt nach hohem Stresspotential – wie viele LKW fertigen Sie in der Regel pro Tag ab?

Der Arbeitsalltag von Edith Washüttl ist turbulent und abwechslungsreich. Dass sie mit starken Nerven ausgestattet ist, ist dabei enorm hilfreich.

Edith Washüttl: Gott sei Dank bin ich mit guten Nerven gesegnet. Mich bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Im heurigen Jahr waren es bis dato durchschnittlich 20 LKW pro Tag. Das mag vordergründig machbar klingen, wird aber schwierig, da die Fahrzeuge nicht verteilt über den gesamten Tag kommen, sondern meist geballt. An einem intensiven Tag können es zudem schon mal bis zu 40 LKW sein, die die Waage passieren. Da bin auch ich am Abend geschafft und froh, in den Feierabend gehen zu können.

Was gehört noch zu Ihrem Aufgabengebiet?

Edith Washüttl: Ich kümmere mich praktisch um alles, was die Kollegen „von draußen hereinbringen“. So müssen beispielsweise Laderberichte eingegeben oder Staplerbücher aktualisiert werden. Und natürlich muss alles, was gewogen wird, entsprechend in die Lagerbuchhaltung eingepflegt werden. Dabei kommen mir meine Buchhalterausbildung und Zahlenaffinität sehr zugute.
Ein weiteres Aufgabengebiet sind die Assistenztätigkeiten für meinen direkten Chef Gunther Panowitz. Hier bin ich mit vielen spannende Tätigkeiten betraut, die zu einem ausgewogenen Arbeitsumfeld beitragen.

Sie sind seit Ihrem Eintritt in das Unternehmen an ein und demselben Arbeitsplatz tätig. Wie hat sich die Arbeit trotzdem verändert?

Edith Washüttl: Als ich 2005 hier begann, war das Aufkommen viel geringer. Ich war damals Teilzeitkraft, am Nachmittag hat ein Kollege das Wiegen quasi neben seiner Haupttätigkeit mit erledigt. Das geht schon lange nicht mehr. Mein Stundenkontingent wurde laufend erhöht, inzwischen bin ich seit Jahren Vollzeit beschäftigt. Abgesehen davon, dass wesentlich mehr Ware die Waage passiert, ist vor allem der bürokratische Aufwand um ein Vielfaches angewachsen. Damit heute ein LKW oder ein Container das Werk verlassen kann, muss eine große Anzahl an Dokumenten und Formularen ausgefüllt und unterschrieben werden. Alleine das Organisieren der Zollpapiere beansprucht oft sehr viel Zeit. Die Zollservicestelle Amstetten, die hier mein Ansprechpartner ist, leidet auch unter der steigenden Bürokratie, dadurch ergeben sich oft unangenehm lange Wartezeiten für die Fahrer und Frächter. Ansonsten gilt hier wie wahrscheinlich überall: Man muss mit der Zeit gehen, darf sich Neuerungen nicht verschließen. Das kommt mir sehr entgegen.

Freundlich und kompetent erledigt Edith Washüttl ihre täglichen Aufgaben. Dafür ist sie bekannt und beliebt – intern wie extern.

Das ist eine gute Überleitung: Was braucht es, um Ihren Job gut bewältigen zu können? Was zeichnet Sie aus?

Edith Washüttl: Ich bin ein belastbarer Mensch, den nichts so schnell aus der Fassung bringt. Das kommt mir hier sehr zugute, da es mitunter sehr turbulent zugehen kann und viele Anforderungen gleichzeitig auf mich einströmen. Trotzdem gilt es, einen freundlichen Umgangston zu wahren, ein nettes Lächeln schadet nicht. Flexibilität ist auch eine meiner Stärken, und die ist in vielen Situationen hilfreich.

Zwischenfrage: Macht Ihnen Ihr Job Spaß?

Edith Washüttl: Danke für diese Frage! Ja – er macht Spaß! Es ist die Abwechslung, wie schon vorhin beschrieben, die ich so sehr schätze. Da ich, neben meiner Leidenschaft für Zahlen, ein sehr kommunikativer Mensch bin, kann ich hier all meine Stärken ausleben. Und: es ist kein Tag wie der andere, das lässt keine Monotonie aufkommen.

Da wir nun Ihre Arbeit kennengelernt haben, erzählen Sie uns bitte etwas über die Privatperson Edith Washüttl.

Edith Washüttl: Ich bin verheiratet und lebe mit meinem Mann in Mauer bei Amstetten. Unsere gemeinsamen Kinder – der Sohn ist 25 Jahre, die Tochter 26 – sind beide bereits berufstätig und aus dem Elternhaus ausgezogen. Ein gemütliches Heim ist mir sehr wichtig, darum kümmere ich mich in der Freizeit gerne um Haus und Garten. Vor einiger Zeit haben mein Mann und ich die Liebe zum Tanzen entdeckt, gemeinsam besuchen wir immer wieder Tanzkurse. Und dann bin ich auch ehrenamtlich tätig. Ich bin Fahrerin bei der „Tafel“ und arbeite seit mehr als zehn Jahren beim Amstettner Lions-Flohmarkt mit.

Wie wichtig ist Ihnen Recycling und Nachhaltigkeit im Privatleben?

Edith Washüttl: Nachhaltigkeit hatte schon immer einen hohen Stellenwert für mich, auch schon vor meiner Zeit bei Metran. Das Thema Mülltrennung ist eine Selbstverständlichkeit. Wir haben zu Hause sogar in gewissen Bereichen eine kleine Kreislaufwirtschaft. Zwei Beispiele: das Wasser vom Luftentfeuchter wird für die Bügelstation verwendet, die Hühner vom Nachbarn bekommen alles, was sie fressen dürfen.

Noch eine letzte Frage: Was hat es mit der Sammel-Tonne neben dem Personaleingang auf sich?

Edith Washüttl: Es hat mich gestört, dass wir hier bei MGG Metran, quasi im Herzen des Recyclings, den wertvollen Rohstoff Alu einfach so in den gelben Kübel im Pausenraum werfen. Als mir besagte Sammeltonne in die Hände gefallen ist, hab ich sie kurzerhand zur Aludosen-Sammeltonne erklärt, am Personaleingang aufgestellt und die Kolleginnen und Kollegen gebeten, ihre Getränkedosen hier zu entsorgen. Ab und zu werfe ich – so wie gerade eben – einen kontrollierenden Blick in die Tonne, um sicher zu gehen, dass sich kein falscher Müll unter die Alu-Dosen verirrt hat. Mülltrennung ist mir eben wichtig. Und bei Dingen, die mir wichtig sind, führt kein Weg an mir vorbei!