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Juli 05, 2018

Monika Sommer hat als Mitarbeiterin im Labor von MGG Polymers sämtliche Materialien und ihre Eigenschaften ständig im Blick. Im MGG-Staffelinterview erzählt die Aschbacherin, welche Prüfungen und Tests täglich gemacht werden – und warum sie wichtig sind.

Frau Sommer, Sie sortieren gerade einen bunten Haufen unterschiedlichster Teile. Was machen Sie da genau?

Monika Sommer: Hier werden Stichproben von angeliefertem Material aus dem Schredder auf ihre Bestandteile untersucht. Dabei analysiere ich, wie groß der Anteil an Zielkunststoff, den wir bei MGG Polymers wieder aufbereiten können, ist. Daher sortiere ich etwa alle Kunststoffteile auf einen kleinen Haufen, ebenso alles an Kupfer, Kabeln, Gummi, Holz, usw.. Das ist anstrengend, aber wichtig, denn diese Proben bestimmen schlussendlich den Einkaufspreis und geben dem Einkauf nötige Erkenntnisse über unsere Lieferanten.

Bei der Wiederaufbereitung selbst machen Sie ebenfalls viele Prüfungen, um eine gute Qualität des Materials sicherzustellen. Welche Analysen machen Sie da genau?

Sommer: Da gibt es etwa die Prozesskontrollen. Dabei wird das Material getrocknet und geprüft, wieviel Holz- und Gummianteile noch vorhanden sind. Hier versuchen wir für unsere Produktionsmitarbeiter herauszufinden, ob die Maschinen optimal laufen oder ob sie anders eingestellt werden müssen. Das gilt auch für die Nassbereichsprobe. Bei diesem Verfahren wird alle vier Stunden eine Stichprobe aus unseren Nass-Prozess entnommen, um zu überprüfen, wie viel Kunststoff in diesem Sortierverfahren verloren geht. Nur um einmal zwei Verfahrensprüfungen zu nennen – und es gibt noch einige mehr.

Wie oft werden diese Prüfungen gemacht?

Sommer: Diese werden mehrmals in einer 10-Stunden-Schicht durchgeführt, damit die Qualität wirklich permanent sichergestellt ist. Wir testen zum Beispiel auch Proben aus unseren Silos, wo das Material lagert, bevor es in den Extruder kommt und zu Granulat verarbeitet wird. Dies passiert exakt alle vier Stunden.

Wird das fertige Granulat ebenfalls Tests unterworfen?

Sommer: Selbstverständlich! Von jeder produzierten Tonne bringen uns die Kollegen eine Stichprobe ins Labor. Dabei messen wir etwa mit einem Materialflussrechner die Schmelzeigenschaften. Das ist wichtig für unsere Kunden, die aus den Kunststoffen wieder neue Produkte fertigen. Von diesen Proben machen wir auch Rückstellmuster, die ich und meine Kolleginnen in unser Lager zwei Etagen über uns bringen müssen, um jederzeit wieder darauf Zugriff zu haben.

Sie waren, bevor Sie vor drei Jahren bei MGG Polymers begonnen haben zu arbeiten, viele Jahre im Handel und in der Gastronomie tätig. Was hat Sie dazu bewogen ins Labor zu wechseln?

Sommer: Meine Tochter arbeitet auch bei MGG Polymers und hat damals gemeint, ich soll mir die Arbeit hier anschauen. Es hat mir sofort Spaß gemacht. Ich habe zwar davor stets gesagt, ich gehe niemals in einen Produktionsbetrieb, das ist mir zu eintönig, doch hier hat man rund um die Uhr immer wieder etwas anderes zu tun. Dazu gilt es, immer wieder Neues dazuzulernen. Kurzum: Es wird hier im Labor nie fad!

Neues gibt es wohl auch immer wieder beim Equipment. Es stehen ja rundherum jede Menge Geräte…

Sommer: In der Tat haben wir einiges an Equipment – von einer kleinen Kreissäge bis zu den zahlreichen Computern. Zuletzt haben wir wieder eine neue Spritzgussmaschine erhalten. Die Handhabung jedes neuen Geräts ist eine weitere Herausforderung, der ich mich aber immer gerne stelle. Ich bin etwa kein Computerprofi, aber ich arbeite dennoch gerne mit den PCs.

Jetzt haben wir noch gar nicht über das Arbeitsumfeld hier gesprochen – was gefällt Ihnen denn dabei am besten?

Sommer: Auf alle Fälle die Arbeitszeiten. Schichtarbeit ist nicht jedermanns Sache, aber mir taugt es total, dass ich vier Tage arbeiten kann und dann vier Tage frei habe. Da bleibt auch Zeit für die Familie – solche Arbeitszeiten und so eine abwechslungsreiche Arbeit findet man nicht so schnell!

Wie ist die Schichtarbeit eingeteilt?

Sommer: Es gibt eine Tages- und eine Nachtschicht. Die Tagesschicht beginnt um 5 Uhr, die Nachtschicht um 17 Uhr. Wir sind immer zu zweit im Labor, die dann eine Aufgabe nach der anderen in Angriff nehmen. Manche Analysen sind fix eingeplant – zum Beispiel die Überprüfung des Siloinhalts – andere Tests müssen gemacht werden, wenn sie benötigt werden. Etwa wenn eine fertige Lieferung geprüft werden muss. Was jedoch immer wichtig ist: Genauigkeit. Das ist das Um und Auf – egal, bei welchem Test oder welcher Analyse.

Genauigkeit bedeutet auch immer Anstrengung. Wie schaffen Sie den Ausgleich zu dieser anstrengenden Schichtarbeit?

Sommer: Ich bin seit einem Jahr mit Leib und Seele Großmutter. Da meine Tochter mit ihrer Familie bei mir im Haus wohnt, kann ich das richtig genießen. Ich gehe gerne mit unserem Hund und meiner Enkeltochter spazieren. Mit meinem Mann fahre ich viele Kilometer mit dem Motorrad. Da machen wir oft spontane Fahrten oder planen Routen für den Urlaub. Heuer werden wir – wenn das Wetter mitspielt – nach Vorarlberg fahren.

Dann wünschen wir Ihnen bereits jetzt eine angenehme Tour und weiterhin viel Spaß an der Arbeit im Labor bei MGG Polymers!