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Dezember 06, 2021

Es ist ein grauer und verregneter Herbstmorgen, als Gerhard Windhager sein schweres Arbeitsgerät kurz abstellt, um sich Zeit für das MGG-Staffelinterview zu nehmen. Seit 33 Jahren arbeitet der Greiner bei MGG Metran, wo er mit dem Radlader das Material am Firmenareal immer an die richtige Stelle transportiert. Im Gespräch verrät der 57-Jährige, wie sein Arbeitstag aussieht und was er daran besonders schätzt.

Herr Windhager, Sie sind mittlerweile seit 33 Jahren hier bei MGG Metran in Kematen. Wie kam es denn dazu, dass Sie 1988 hier gelandet sind?

Gerhard Windhager: Ich habe die Firma Müller-Guttenbrunn durch meine Frau gekannt. Sie hat als Reinigungskraft in Amstetten und hier bei MGG Metran in Kematen gearbeitet. Ich war damals Zeitsoldat beim Bundesheer, habe aber etwas Anderes angestrebt. Sie hat mir verraten, dass man Leute sucht, ich habe mich beworben und der Rest ist Geschichte.

33 Jahre sind eine lange Zeit. Was ist in diesen Jahren alles passiert?

Windhager: Viel Arbeit! Vor allem am Anfang haben wir unzählige Überstunden geschoben – und auch viele Stunden am Wochenende gearbeitet. Damals war das Gelände dafür noch wesentlich überschaubarer. Gerade einmal das Bürogebäude und zwei Hallen sind damals errichtet gewesen – kein Vergleich zu heute. Da hat sich gewaltig viel verändert. Alleine wenn man sieht, wie viele Anlagen auf unterschiedlichste Art und Weise mittlerweile das Material durchsortieren, kann man das mit der Zeit Ende der 1980er-Jahre nicht vergleichen. Natürlich ist auch der gesamte Prozess wesentlich komplexer geworden. Es hat sich also nicht nur das Areal laufend gewandelt – auch die Arbeitsschritte sind immer umfangreicher geworden.

Das klingt nach einer laufenden Verbesserung. Hat es dabei auch große Sprünge gegeben?

Windhager: Eine gewaltige Veränderung war sicherlich die Einführung des Schichtbetriebs im Jahr 2005. Das hat natürlich den Arbeitstag für die Belegschaft von Grund auf verändert.

Haben Sie sich auch mitverändert?

Windhager: Klar! Ich habe am Anfang an den unterschiedlichsten Anlagen gearbeitet, alles ein wenig ausprobiert und kennengelernt. Dann bin ich auf den Radlader gewechselt und fahre mittlerweile seit über 20 Jahren damit am Areal herum. So sind die Fahrzeuge auch immer größer geworden – aber man bringt ja genügend Vorwissen und Know-how mit, um einfach Tag für Tag mitzuwachsen.

Apropos Tag – wie sieht Ihr Arbeitsalltag eigentlich aus?

Windhager: Wir haben zwei Schichten. Bei der Frühschicht heißt es bei mir um 3.30 Uhr aufstehen. Um 4 Uhr fahre ich dann mit einem Kollegen von Grein ins Werk. Hier ist dann um 4:45 Uhr Schichtübergabe und um 5 Uhr geht’s dann richtig los. Dann heißt es den gesamten Tag lang die Anlagen – so auch den neuen Rüttler – mit Material zu beschicken und die 28 Boxen immer wieder auszuräumen. Was genau am Programm steht, hängt vom jeweils vorhandenen Material ab. Wenn Not am Mann ist, dann gilt es auch, Lkws zu beladen und alles Weitere zu erledigen, was sonst noch so anfällt. Um 13 Uhr wird dann an die Nachmittagsschicht übergeben. Da hat man dann bis 23 Uhr zu tun.

Was liegt Ihnen mehr – die Früh- oder die Spätschicht?

Windhager: Ich bin definitiv ein Morgenmensch – das Aufstehen fällt mir relativ leicht. Daher mag ich die Frühschicht wesentlich lieber. Generell finde ich es super, einen geregelten Arbeitsrhythmus zu haben.

Was gefällt Ihnen sonst an der täglichen Arbeit?

Windhager: Persönlich finde ich es immer wieder interessant, zu sehen, wie das angelieferte Material in all den Trennschritten nach und nach sortiert wird. Am Radlader kann man die Arbeitsschritte ja ganz gut verfolgen – von der Anlieferung bis zur Verladung unserer sortenreinen Produkte. Das fasziniert mich einfach immer wieder.

Sitzen Sie eigentlich immer am selben Fahrzeug?

Windhager: Ja – ich fahre einen L550 von Liebherr. Der bringt 21 Tonnen auf die Waage und hat 140 kW unter der Haube. Damit kann ich bis zu 6 Kubikmeter an Material transportieren. So ein Gefährt zu lenken, war immer schon ein Traumberuf für mich. Daher macht es mir richtig Spaß – allerdings kommt es nicht nur auf das Fahren an. Wir sind normalerweise maximal zu dritt in einer Schicht unterwegs – da muss man auch ständig über Funk kommunizieren, damit man sich gut abstimmt und keine unnötigen Meter macht.

Lässt sich denn sagen, welche Strecke Sie im Durchschnitt an einem Arbeitstag zurücklegen?

Windhager: Also mein Display am Radlader sagt, dass in knapp 14.700 Betriebsstunden 53.500 Kilometer vorwärts und 12.000 Kilometer im Rückwärtsgang gefahren wurden. Dazu noch eine weitere Zahl: In einer Stunde bewegen wir mit unseren Radladern rund 300 bis 400 Tonnen an Material – je nachdem, welches Material auf die Schaufel kommt.

Eine weitere Zahl haben wir schon mehrfach genannt: 33 Jahre – so lange sind Sie bereits im Betrieb. Da haben Sie bestimmt vieles erlebt. Was zeichnet MGG Metran aus Ihrer Sicht als Arbeitgeber aus?

Windhager: Hier läuft alles kollegial ab. Wenn es Probleme gibt, können wir das immer ausreden und klären. So herrscht zudem ein großes Gemeinschaftsgefühl unter den Kollegen. Ich war etwa bei einem meiner Kollegen Trauzeuge und bei einem Kind eines anderen Arbeitskollegen durfte ich Taufpate sein. Diese Verbundenheit leben wir hier tagtäglich.

Somit können wir zum Abschluss vielleicht noch einen fliegenden Wechsel zur Privatperson Gerhard Windhager machen – was können und wollen Sie uns darüber verraten?

Windhager: Ich bin 57 Jahre alt, verheiratet und habe 3 erwachsene Söhne. Alle drei haben zuletzt Haus gebaut. Daher ist in den letzten Jahren nicht viel Zeit für andere Freizeitaktivitäten geblieben. Wenn ich es zeitlich schaffe, dann genieße ich es, die Donau entlang zu radeln. Dazu freue ich mich, dass ich mich jetzt wieder mehr meiner Familie – etwa meinen drei Enkerl – widmen kann.

Dann wünschen wir Ihnen viel Freude dabei – und natürlich auch weiterhin auf Ihrem Radlader bei der Arbeit!